Niedersachsens AfD-Chef Ansgar Schledde sieht sich schweren Vorwürfen gegenüber, die aus den Aussagen von AfD-Aussteiger Christopher Emden resultieren. Dieser behauptet, Schledde habe Geld für aussichtsreiche Listenplätze verlangt, was das Oberlandesgericht (OLG) in Celle nun prüfen muss. Am Mittwoch begann das Berufungsverfahren, jedoch ohne Emden, der sich aus gesundheitlichen Gründen entschuldigte. Ein ehemaliger AfD-Kreisvorsitzender aus Schaumburg erhob ebenfalls Vorwürfe und berichtete von einem Angebot für einen Listenplatz bei der Europawahl 2024 im Austausch für die Beschäftigung von „Pseudo-Beschäftigten“.
Zusätzlich wird Schledde vorgeworfen, eine falsche Bescheinigung für eine waffenrechtliche Genehmigung verlangt zu haben. Emden hatte zuvor erwähnt, dass er 4.000 Euro für Unterstützung bei der Landtagswahl zahlen sollte, wobei Schledde die Kontoverbindung für diese „Kriegskasse“ bereitgestellt haben soll. Mehrere AfD-Politiker sollen auf Schleddes Konto über 40.000 Euro eingezahlt haben, was jedoch von Schledde und den Betroffenen als unbegründete Vorwürfe zurückgewiesen wird. Das OLG wird am Montag voraussichtlich ein Versäumnisurteil fällen, da Emden nicht erschienen ist. Diese Vorwürfe sind Teil weiterer staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen gegen Schledde wegen illegaler Parteienfinanzierung, die möglicherweise auch eine Wiederholung der Niedersächsischen Landtagswahl zur Folge haben könnten, berichtet www.ndr.de.