Nach schweren Vorwürfen wegen möglicher Häftlingsmisshandlungen in der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen hat das bayerische Justizministerium drastische Maßnahmen ergriffen. Die Anstaltsleiterin wurde vom Dienst freigestellt, um die Aufklärung zu erleichtern, obwohl sie nicht beschuldigt wird und kein Disziplinarverfahren gegen sie läuft. Minister Georg Eisenreich (CSU) betonte die Einrichtung einer Task-Force zur internen Aufarbeitung und verschärfte Berichtspflichten an das Ministerium.
Die Staatsanwaltschaft Augsburg ermittelt gegen insgesamt zehn Mitarbeiter, darunter die vorläufig suspendierte stellvertretende Leiterin. Es stehen Vorwürfe im Raum, dass Gefangene in besonders gesicherten Hafträumen unter unmenschlichen Bedingungen untergebracht wurden. Eisenreich räumte ein, dass die Dimension der Vorfälle möglicherweise unterschätzt wurde und die Kontrolle in der JVA unzureichend war. Die Opposition kritisiert das Ministerium für eine unzureichende Reaktion auf die Misshandlungsvorwürfe und fordert eine umfassende Untersuchung, um sicherzustellen, dass die Menschenwürde im Justizvollzug gewahrt bleibt. Weitere Informationen zu den Entwicklungen finden sich hier.