Es brodelt in Hamburg! Vor 100 Tagen hat das Bundesinnenministerium dem Islamischen Zentrum Hamburg (IZH) den Garaus gemacht und somit die Blaue Moschee dichtgemacht. Ein Paukenschlag für die Gläubigen der Imam-Ali-Moschee, die nun mit einem gebrochenen Herzen und ohne ihre religiöse Heimat dastehen. Christian Sandow, ein aktives Gemeindemitglied, klagt: „Beten auf dem Bürgersteig – das ist einfach entwürdigend.“ Aber das hält die etwa 120 Gläubigen nicht auf. Jeden Donnerstag und Freitag trotzen sie den unwürdigen Bedingungen und beten auf dem Asphalt vor der geschlossenen Moschee, begleitet von beleidigenden Rufen der Passanten und ohrenbetäubendem Lärm vorbeirauschender Autos. Das ist, als müsste man durch dick und dünn gehen, um seinen Glauben zu leben!
Es wird nicht nur gebetet, sondern auch protestiert! Die Gemeinde, ein bunt zusammengewürfelter Haufen aus unterschiedlichsten Kulturen, hat es sich zur Mission gemacht, den Schock der Schließung in friedlichen Widerstand zu verwandeln. Die Schaffung eines „Aktionskomitees zur Wiedereröffnung“ ist im vollen Gange, denn frei nach dem Motto „Geht nicht – gibt’s nicht“, soll die Moschee ihre Tore wieder öffnen. Es braut sich eine intensive Diskussion zusammen, wie der Artikel von www.ndr.de zeigt. Die Frage bleibt: Wird die Stadt Hamburg eine Lösung finden, die sowohl die gesellschaftlichen als auch die religiösen Aspekte respektiert? Geschwindigkeit ist gefragt, denn bald wird es eiskalt und regnerisch – und das Beten im Schlamm ist alles andere als ein Zuckerschlecken!