Lokführer Markus Köfler schildert seine Erfahrungen im Umgang mit gefährlichen Situationen an den Gleisen
Markus Köfler, ein erfahrener Lokführer aus Freilassing, arbeitet seit 30 Jahren für die Bayerische Regiobahn (BRB) und hat schon viele riskante Momente auf den Schienen erlebt. Seine tägliche Route führt ihn zwischen Salzburg, Rosenheim, und München sowie von Freilassing über Bad Reichenhall nach Berchtesgaden. Im Interview teilt er mit, wie er und seine Kollegen mit den Herausforderungen des Berufs umgehen.
Eines der kürzlich erlebten Vorfälle ereignete sich in der Nähe von Ainring, als ein Fahrradfahrer trotz herannahendem Zug einfach über einen Bahnübergang ging, was zu einer gefährlichen Bremsung führte. Glücklicherweise endete es ohne Verletzungen für beide Seiten, aber es verdeutlicht die Gefahren, denen Lokführer täglich ausgesetzt sind.
Die BRB verzeichnete im Netz Berchtesgaden-Ruhpolding in einem Zeitraum von zwei Jahren 30 Beinahe-Unfälle und drei Unfälle mit Personenschaden. Diese Zahl unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Situation, mit der Lokführer wie Markus Köfler regelmäßig konfrontiert sind.
Nach solchen Vorfällen müssen Lokführer eine Schnellbremsung einleiten und einen Nothaltauftrag absetzen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Die Verzögerungen im Fahrplan und die Einschränkungen im Zugverkehr sind oft die Folge dieser gefährlichen Situationen, was bei den Fahrgästen Verärgerung und Unverständnis hervorrufen kann.
Markus Köfler betont die Bedeutung der Sicherheit am Bahnhof und an den Bahnübergängen. Er appelliert an alle Verkehrsteilnehmer, die Warnsignale zu beachten, die weißen Linien am Bahnsteig einzuhalten und sich bewusst zu sein, dass hinter jedem Zug ein Mensch die Verantwortung trägt. Eine verantwortungsbewusste Verhaltensweise kann dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden und das Leben der Zugpassagiere und -besatzung zu schützen.