Tragik in Salzgitter: Mangelnde Feierlaune nach dem Sieg
Nachdem die deutsche Elf bei der EM in beeindruckender Weise den Sieg errungen hatte, erwarteten viele Bürger*innen ein Fest wie bei der WM 2006. Doch die Realität in Salzgitter sah anders aus. Anstelle von ausgelassener Feierstimmung verharrte die Stadt in einer traurigen Atmosphäre, die leider symptomatisch für die gesamte Meisterschaft zu sein scheint.
Ein örtlicher Reporter beschrieb die Szenerie vor dem Rathaus als entmutigend: „Deutschland hat gewonnen und hier vor dem Rathaus stehen gerade mal zwei oder drei Autos. Von einem Autokorso kann man nur träumen. Irgendwie scheint bei den Leuten die Luft raus zu sein.“
Ursprünglich war alles für eine große Party vorbereitet. Ein DJ hatte eine Anlage aufgestellt und versuchte vergeblich, die Stimmung anzuheizen. Doch die wenigen Anwesenden vermittelten eher den Eindruck eines Trauertanzes. „Nur einige hartgesottene Fans sind noch hier“, berichtete der Reporter um 21 Uhr – weniger als eine Stunde nach dem Abpfiff. Ansonsten war der Platz nahezu verwaist.
Fehlende Feierlichkeit: Wo sind die Autokorsos?
Vor 18 Jahren, während der WM 2006, war das Bild vor dem Rathaus und den Straßen nach den Siegen der Nationalmannschaft stets das Gegenteil. Jubelnde Menschenmengen füllten die Straßen. Im Kontrast dazu wirkte der Rathausplatz nach dem EM-Sieg am Mittwoch trostlos. Ein paar vereinzelte Autos mit Flaggen konnten kaum als Autokorso bezeichnet werden.
Der Reporter erinnerte sich: „Früher haben die meisten Besucher der Eissporthalle auch am Autokorso teilgenommen.“ Der Mittwochabend stellte hierzu allerdings einen deutlichen Kontrast dar.
Es bleibt zu hoffen, dass im Verlauf des Turniers die Stimmung unter den deutschen Fans noch an Fahrt gewinnt. Denn ohne die euphorischen Fans wird ein Sommermärchen wohl kaum zum Leben erweckt werden können.