Offenbach

Zukunft der Offenbacher Marina: Vereinsinteressen versus Investoren – Rätselhafte Briefe verwirren Stadtverordnete

Offenbacher Hafen: Zwischen Gemeinwohl und Kommerz – Wer wird Betreiber der Marina?

Die Zukunft der Offenbacher Marina bleibt weiterhin ein diskutiertes Thema, da die Kooperative „Hafen für alle“ mit der OPG verhandelt. Ein Brief eines ehemaligen Mitglieds hat jedoch die Stadtverordneten überrascht und zu neuen Überlegungen veranlasst.

Der Offenbacher Hafen mag auf den ersten Blick nicht luxuriös erscheinen, und viele haben bereits seine wenig attraktive Erscheinung bemängelt. Ein Mainzer Investor plante, den Hafen für 30 Jahre zu übernehmen, was jedoch das Ende für die Bootsfahrschulen und Vereine bedeutet hätte. Nach öffentlichem Widerstand und rechtlichen Bedenken wegen fehlender Ausschreibung zog die Stadt ihr Angebot zurück.

Seitdem verhandelt die Kooperative „Hafen für alle“ als potenzieller Betreiber des Hafens mit 38 Boxen und je zwei Liegeplätzen. Der Verein „Erster Offenbacher Wassersportverein“ wurde gegründet und strebt die Gemeinnützigkeit an, befindet sich aber noch im bürokratischen Prozess.

Entscheidung vertagt

Die Vereinigung „Offenbach für alle“ beantragte bei der letzten Sitzung der Stadtverordneten, einen betreibenden Verein zu wählen, der dem Gemeinwohl verpflichtet ist. Derzeit sind Beratungen nötig, und die Abstimmung wurde verschoben. Einige Stadtverordnete erhielten jedoch Briefe einer Investorengruppe, die gegen die Gemeinnützigkeit plädierten.

Das Erscheinen der Briefe sorgte für Überraschung, da ein ehemaliges Kooperativmitglied ohne das Wissen der anderen Mitglieder mit der Stadt verhandelt haben soll und nun ein kommerzielles Betreiberangebot vorlegt.

Gemeinnützigkeit vs. Kommerz

Die Kooperative betonte, dass ein gemeinnütziger Betreiber im Sinne der Nutzer sei, da er nicht primär auf Gewinnmaximierung abziele. Der Verein plant, erwirtschaftetes Geld in den Hafen zu reinvestieren und auf die Bedürfnisse der Nutzer einzugehen.

Die Ergebnisse einer Online-Umfrage deuten darauf hin, dass eine optische Aufwertung gewünscht wird, während Bedenken hinsichtlich Lärmbelästigung bestehen. Der geplante Umzug der Marina auf die Nordseite stößt auf Kritik, da ein „Partyhafen“ nicht gewollt ist.

Die Diskussion um die zukünftige Marina-Betreiberrolle in Offenbach geht also weiter, mit dem Fokus auf Gemeinwohlkonzepte im Gegensatz zu rein kommerziellen Interessen.

Von Frank Sommer

NAG

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