Aufschrei in der Slowakei: Terroranschlag auf Regierungschef Fico
Bratislava (dpa) – Ein schwerwiegender Vorfall erschüttert die Slowakei: Ministerpräsident Robert Fico wurde am 15. Mai Opfer eines verheerenden Terroranschlags. Die Justiz des Landes hat nun beschlossen, dass die Tat nicht bloß ein Mordversuch war, sondern offiziell als terroristischer Akt eingestuft wird. Generalstaatsanwalt Maros Zilinka verkündete diese Entscheidung und weist darauf hin, dass der Attentäter potenziell eine lebenslange Haftstrafe erhalten könnte. Zudem droht denen, die den Anschlag öffentlich gutheißen, ebenfalls eine harte Bestrafung.
Der Anschlag und die Folgen
Der linkspopulistische Regierungschef wurde von einem Regierungsgegner bei einer Regierungssitzung in der Kleinstadt Handlova attackiert, als er gerade auf seine Anhänger zutrat. Die Schüsse des Angreifers brachten Fico in Lebensgefahr, und er kämpfte einige Tage um sein Leben. Dank der medizinischen Versorgung hat er sich mittlerweile zu Hause erholt, doch es sind bleibende Schäden zurückgeblieben, und er wird noch eine Weile auf Krücken angewiesen sein, bevor er seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen kann.
Der 71-jährige Angreifer sitzt derzeit in Untersuchungshaft, nachdem er in einem Polizeiverhör seinen Hass auf Fico und dessen Regierungspolitik als Motiv für seine Tat angab. Dieser Vorfall hat nicht nur das Leben des Ministerpräsidenten beeinflusst, sondern auch die politische Landschaft des Landes erschüttert.
Politische Schuldzuweisungen und eine gespaltene Gesellschaft
Nach dem Anschlag machte Fico in einer Videobotschaft die Opposition für das Attentat mitverantwortlich. Er warnte mehrmals davor, dass der von der Opposition und den ihr nahestehenden Medien geschürte Hass zu solchen Gewaltakten führen könnte. Seit Ficos Wahlsieg im Herbst 2023 haben die Oppositionsparteien Massenproteste organisiert, in denen sie seine Regierung als „Mafia“ bezeichneten und vor einer Bedrohung für die Demokratie und den Rechtsstaat warnten.
Diese tragischen Ereignisse verdeutlichen die tiefe Spaltung innerhalb der slowakischen Gesellschaft und werfen ein grelles Licht auf die politischen Spannungen, die das Land durchdringen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft nach diesem schockierenden Vorfall weiter entwickeln wird.
– NAG