Erhalt der Biodiversität im Zollernalbkreis – Eine besondere Herausforderung
Im Zollernalbkreis ist der Erhalt von artenreichem Grünland von entscheidender Bedeutung. Die Pflanzenproduktionsberater Ulrich Ziegler und Luise Lohrmann sowie Biodiversitätsberaterin Sonja Maier spielen hierbei eine wichtige Rolle. Mit über 5000 Hektar FFH-Grünland zählt der Landkreis zu den artenreichsten in der Region. Diese Mähwiesen stehen unter besonderem Schutz und bergen eine Vielzahl einzigartiger Pflanzenarten.
Im Gegensatz zu intensiv genutztem Grünland mag das FFH-Grünland zwar geringere Futterqualität und Erträge bieten, doch die Bedeutung für die Artenvielfalt und den Erhalt bedrohter Pflanzenarten ist unbestreitbar. Die Bewirtschaftung dieser Flächen stellt jedoch eine wirtschaftliche Herausforderung dar, da sie im Vergleich zu intensiver genutztem Land zu finanziellen Einbußen führen kann.
Um den Fortbestand dieser artenreichen Wiesen und Weiden zu sichern, haben Bund und Land Förderprogramme ins Leben gerufen, die den Landwirten finanzielle Unterstützung bieten. Voraussetzung für diese Förderung ist das Vorhandensein einer bestimmten Anzahl von „Kennarten“, deren Bestimmung bei den Praxisabenden im Fokus stand. Durch gezielte Maßnahmen soll die Biodiversität erhalten und gefördert werden.
Eine besondere Herausforderung stellt die Vermehrung der giftigen Herbstzeitlose auf einigen Flächen dar. Die Pflanze enthält das stark giftige Alkaloid Colchicin, wodurch jegliche Ernte unverkäuflich wird. Verschiedene Versuche zeigten, dass eine sogenannte Schröpfkur im zeitigen Frühjahr notwendig ist, um mit der Herbstzeitlose verseuchte Grünflächen zu sanieren. Eine sorgfältige Düngung und Pflege des Grünlands sind unerlässlich, um die Verbreitung dieser Pflanze einzudämmen.
Die Kontrolle der Feldmäuse stellt eine weitere wichtige Aufgabe in der Grünlandbewirtschaftung dar. Mäusefraß kann futterbaulich wertvolle Pflanzen zerstören und den Lebensraum für gefährdete Arten beeinträchtigen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl die Artenvielfalt als auch die wirtschaftlichen Interessen berücksichtigt, ist entscheidend für den Erhalt des artenreichen Grünlands im Zollernalbkreis.
– NAG