EM-Skandal: Demiral für zwei Spiele gesperrt
Düsseldorf (dpa) – Nach dem skandalösen Torjubel von Merih Demiral wurde nun bekannt gegeben, dass der türkische Abwehrspieler für zwei Spiele gesperrt wird. Die UEFA reagierte auf den beim Achtelfinale gegen Österreich gezeigten Wolfsgruß mit harten Konsequenzen. Der 26-Jährige wird somit dem Team in einem möglichen Viertelfinale gegen die Niederlande und einem potenziellen Halbfinale fehlen.
Der Wolfsgruß, der zur Empörung führte, steht symbolisch für die rechtsextremistische «Ülkücü-Bewegung», die in Deutschland vom Verfassungsschutz überwacht wird. Dennoch erhielt Demiral zunächst Rückendeckung aus der Türkei. Der Chef der ultranationalistischen MHP nannte die UEFA-Untersuchung eine «Provokation». Auch das türkische Außenministerium kritisierte die Vorgehensweise und bestellte den deutschen Botschafter ein.
Im Vergleich zu Demiral soll der englische Spieler Jude Bellingham für eine obszöne Geste mit einer Geldstrafe von mindestens 20.000 Euro belegt werden. Die Meinungen zu den Strafen sind geteilt, doch die UEFA hält an ihrer Entscheidung fest.
Dieser Vorfall verdeutlicht die Relevanz von klaren Verhaltensregeln im Profisport. Die Differenzierung zwischen politischer Botschaft und sportlichem Fairplay ist essenziell, um Konflikte zu vermeiden und die Integrität des Sports zu wahren. Die Reaktionen auf Demirals Torjubel zeigen deutlich, dass Gesten und Symbole in einem sportlichen Kontext eine große gesellschaftliche Bedeutung haben können.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob ähnliche Vorfälle in Zukunft vermieden werden können. Der EM-Wettbewerb ist durch solche Kontroversen geprägt, und die Verantwortlichen sind gefordert, klare Grenzen zu setzen, um den Fokus auf das Sportliche zu wahren.
– NAG