Drogenhandel: Auswirkungen des Captagon-Transits auf Deutschland
Deutschland wird immer mehr zum Transitland für den Handel mit der Droge Captagon, die auch als „Dschihadisten-Droge“ bekannt ist. Ein Prozess gegen vier Syrer wegen bandenmäßigen Handels mit Captagon wird Ende Juli in Aachen beginnen. Die Männer sollen zwischen Oktober 2021 und Oktober 2023 fast eine halbe Tonne Captagon-Tabletten geschmuggelt haben, die einen Straßenverkaufswert von etwa 60 Millionen Euro hatten.
Die Hauptabsatzmärkte für Captagon sind die arabische Halbinsel und Saudi-Arabien. In Deutschland werden die Tabletten oft illegal eingeführt und in Tarnwaren versteckt, die dann in andere Länder weitertransportiert werden. Dieser Trend hat Deutschland zunehmend ins Visier von internationalen Drogenschmugglern gerückt, die den deutschen Transitweg nutzen, um Kontrollen in den Zielländern zu umgehen.
Ein besorgniserregender Fall, der im Jahr 2022 seinen Anfang nahm, wurde in Aachen aufgedeckt. Bei der Kontrolle von Paketen mit Bremszylindern am Flughafen Köln/Bonn wurde mehr als zehn Kilogramm Captagon gefunden. Die Ermittlungen führten die Beamten zu weiteren Verstecken, darunter in Duftkerzen, Luftreinigern und einem Kamin.
Captagon, hauptsächlich aus Amphetamin bestehend, gilt als äußerst gefährlich, da es Müdigkeit unterdrückt, aufputschend wirkt und hochgradig suchterzeugend ist. Die illegalen Produktionsstätten befinden sich vor allem in Syrien und dem Libanon. Laut Ermittlern wird vermutet, dass das syrische Regime in dieses milliardenschwere Geschäft verwickelt ist. Die Drogen gelangen oft über Land- oder Seewege nach Europa, wo sie neu verpackt und weitergeschickt werden.
Dieser Prozess und die zunehmende Nutzung Deutschlands als Transitland für Drogenschmuggel unterstreichen die Notwendigkeit einer effektiven internationalen Zusammenarbeit zur Bekämpfung des illegalen Handels mit gefährlichen Substanzen wie Captagon.
– NAG