Neue Strategien zur Förderung von Küstenfischern
Die Situation der Küstenfischerinnen und -fischer in Schleswig-Holstein steht vor großen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Angesichts der niedrigen Bestände von Dorsch und Hering sowie den weitreichenden Fangverboten sieht sich Ministerpräsident Werner Schwarz dazu aufgerufen, langfristige Zukunftsperspektiven für die Fischerei zu schaffen. Doch welche Maßnahmen könnten dazu beitragen, die Betriebe zu stabilisieren und ihnen eine sichere Perspektive zu bieten?
Ein interessanter Aspekt, der im Jahresbericht des Fischereiverbands Schleswig-Holstein beleuchtet wird, sind die zurückgehenden Zahlen der Kutter in beiden Küstenregionen. Im Jahr 2023 gab es neun Kutter weniger in der Ostsee und einen weniger in der Nordsee im Vergleich zum Vorjahr. Die insgesamt nur noch 153 aktiven Kutter stellen die Fischereibranche vor enorme wirtschaftliche Herausforderungen. Die Aufrechterhaltung der Infrastruktur wird schwieriger, da die Einnahmen durch fehlende Frischfischlandungen ausbleiben, während die Betriebskosten weiter steigen.
Diversifizierung und Nachhaltigkeit als Schlüssel zum Erfolg
Um die Zukunft der Küstenfischerei zu sichern, ist eine dringende Diversifizierung der Fangmethoden und eine verstärkte Fokussierung auf nachhaltige Praktiken erforderlich. Insbesondere die Krabbenfischerei könnte von innovativen Technologien profitieren, um die unterdurchschnittlichen Fangmengen auszugleichen. Gleichzeitig sollten die Betriebe in erneuerbare Energien investieren, um die Betriebskosten langfristig zu senken und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Ein weiterer wichtiger Schritt wäre die Überprüfung der aktuellen Fangquoten für verschiedene Fischarten in der Ostsee. Eine gezielte Anpassung könnte dazu beitragen, die Bestände zu schützen und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Meeresressourcen zu gewährleisten. Zudem sollten Ausgleichszahlungen für Liegetage und finanzielle Unterstützung bei steigenden Brennstoffkosten kontinuierlich angeboten werden, um den Betrieben in schwierigen Zeiten unter die Arme zu greifen.
Nachhaltige Lösungen für eine prosperierende Zukunft
Es ist unerlässlich, dass Politik, Verbände und Wirtschaft gemeinsam an einem Strang ziehen, um die Küstenfischerinnen und -fischer in Schleswig-Holstein in eine stabilere Zukunft zu führen. Durch die Implementierung nachhaltiger Praktiken, die Förderung von Innovationen und die Schaffung eines langfristig tragfähigen Geschäftsmodells kann die Fischereiindustrie langfristig gestärkt und gesichert werden. Nur so lassen sich die Herausforderungen der Gegenwart meistern und die Küstenfischer auf eine erfolgreiche Zukunft vorbereiten.
– NAG