Drogenhändler mit kreativen Verstecken: Vier Männer vor Gericht
In einer aufsehenerregenden Verhandlung vor dem Landgericht Aachen müssen sich bald vier Männer syrischer Herkunft verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, mit über 480 Kilogramm Captagon gehandelt zu haben, einer aufputschenden Droge, die vor allem in Ländern wie Saudi-Arabien beliebt ist. Der Straßenverkaufswert dieser Menge wird auf rund 60 Millionen Euro geschätzt, was diesen Fall zum größten Captagon-Fall in Deutschland macht.
Doch wie sind die Täter aufgeflogen? Die Zollbeamten am Flughafen Köln/Bonn entdeckten zehn Kilogramm Captagon in den Hohlräumen von Bremszylindern – ein ungewöhnlicher Schmuggelort, der die Ermittlungen ins Rollen brachte. Weitere Funde folgten, darunter auch am Flughafen Leipzig. Durch die Identifizierung der Absender gelang es dem Zollfahndungsamt Essen, die vier Verdächtigen ausfindig zu machen, die in Aachen mehrere Lager angemietet hatten. Die Ermittler fanden palettenweise Sand in einer Garage, hinter dem sich mehr als 300 Kilogramm der gefährlichen Pillen versteckten.
Es ist bemerkenswert, dass Deutschland oft nur als Zwischenstation für Captagon dient. Die Droge wird hauptsächlich im Nahen Osten hergestellt, wobei sowohl die Hizbullah als auch der Assad-Clan in den Schmuggel involviert sein sollen. Interessanterweise wurde in den Niederlanden eine verstärkte Produktion von Captagon festgestellt, was auf eine beunruhigende Entwicklung in Europa hinweist.
Ein Fall, der nicht nur die Strafverfolgungsbehörden auf den Plan ruft, sondern auch die Frage aufwirft, welche Drogenströme sich unter der Oberfläche unserer Gesellschaft bewegen. Die Hauptverhandlung gegen die vier Angeklagten wird zeigen, wie tiefgreifend der Handel mit Captagon in Deutschland wirklich ist. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Enthüllungen dieses Gerichtsverfahren ans Licht bringen wird.
– NAG