Landrätin fordert bayerischen Braunbärenschutz
Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller von den Freien Wählern setzt sich für einen verbesserten Schutz der bayerischen Braunbären ein. Nachdem im letzten Jahr vermehrt Braunbären in Südbayern gesichtet wurden, forderte sie in einem Schreiben an Umweltminister Thorsten Glauber die Einrichtung einer bewaffneten bayerischen Braunbärenbereitschaft. Diese Einheit soll für die Vergrämung und gegebenenfalls Tötung von Bären zuständig sein, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Die Landrätin gründete bereits vor einem Jahr die Initiative Braunbär, um die Verantwortlichen in den alpennahen Regionen Bayerns zu vernetzen. Die Bären, die vermutlich aus Norditalien über Österreich nach Bayern wandern, sollen frühzeitig identifiziert und gegebenenfalls entfernt werden können. In der italienischen Provinz Trentino gibt es bereits wieder eine Population von etwa 100 Braunbären, die nach einem Wiederansiedlungsprojekt wieder heimisch geworden sind.
Zusammen mit Vertretern der Landkreise Ostallgäu, Traunstein und Rosenheim setzte sich Baier-Müller für eine gesetzliche Änderung des Schutzstatus von Braunbären ein. Die lokalen Behörden sollen schneller reagieren und potenziell gefährliche Tiere gegebenenfalls erschießen dürfen. Dabei betonte die Landrätin, dass es nicht um scheue Bären gehe, sondern um solche, die eine reale Gefahr für die Bevölkerung darstellen.
Die Überarbeitung des 17 Jahre alten bayerischen Braunbären-Managementplans wird von Baier-Müller als dringend notwendig erachtet. Dies soll auch die Information der Bevölkerung und Touristen umfassen, um das Verhalten im Umgang mit Bären zu verbessern. Des Weiteren wird angeregt, eine bärensichere Abfallentsorgung einzuführen, um Bären nicht in besiedelte Gebiete zu locken. Inspiriert von Ländern wie Kanada, in denen spezielle Mülltonnen Bären von Siedlungen fernhalten, soll auch in Bayern Maßnahmen ergriffen werden, um das Zusammenleben mit Braunbären sicherer zu gestalten. – NAG