Bären-Abwehr – Landrätin schlägt präventive Maßnahmen vor
In einer ungewöhnlichen Initiative hat die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller (Freie Wähler) eine bewaffnete bayerische Braunbärenbereitschaft vorgeschlagen. Diese Einheit soll für die Vergrämung und Tötung von Bären zuständig sein und jederzeit einsatzbereit sein, wie aus einem Brief an Umweltminister Thorsten Glauber (ebenfalls Freie Wähler) hervorgeht.
Dieser Vorstoß kommt, nachdem im vergangenen Jahr vermehrt Bärennachweise in Südbayern aufgetreten sind. Es wird vermutet, dass die Tiere aus Norditalien kommend über Österreich in den Freistaat wandern. Die italienische Provinz Trentino verzeichnet nach einem erfolgreichen Wiederansiedlungsprojekt inzwischen wieder etwa 100 Braunbären.
17 Jahre alter Managementplan soll überarbeitet werden
Ein wichtiger Aspekt des Vorschlags von Baier-Müller ist die dringende Überarbeitung des bayerischen Braunbären-Managementplans aus dem Jahr 2007. Damals wurde der Bär Bruno im Freistaat erschossen, da er als Problembär eingestuft wurde. Dies zeigt die Notwendigkeit, den Plan anzupassen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.
Die Landrätin betonte auch die Bedeutung der Information der Bevölkerung und der Urlauber. Vorträge, Broschüren und Lehrfilme könnten dazu beitragen, das Verständnis für die Situation zu verbessern. Zudem müsste geprüft werden, wie eine bärensichere Abfallentsorgung in den betroffenen Regionen etabliert und finanziert werden könnte. Dies könnte die potenzielle Anziehung von Bären in besiedelte Gebiete durch Nahrungsmittelabfälle verhindern.
– NAG