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Frankreich vor entscheidender Parlamentswahl: Rechtsnationale Partei von Marine Le Pen verliert weiter an Zustimmung

Frankreich: Rechtsnationale verlieren weiter an Boden in Umfragen

Die neuesten Wahlumfragen vor der entscheidenden Runde der Parlamentswahl in Frankreich zeigen, dass die rechtsnationale Partei von Marine Le Pen weiter an Unterstützung verliert. Das Rassemblement National (RN) und seine Verbündeten liegen laut einer Umfrage des Instituts Ipsos nur noch bei 175 bis 205 Sitzen im Parlament. Für eine absolute Mehrheit wären 289 Sitze erforderlich. Eine weitere Umfrage von Harris Interactive sieht die Rechtsnationalen samt Verbündeten bei 185 bis 215 Sitzen.

Das neue Linksbündnis landet nach der Ipsos-Befragung mit 145 bis 175 Plätzen auf dem zweiten Platz, gefolgt vom Präsidentenlager mit 118 bis 148 Sitzen auf dem dritten Platz. Der gemäßigte Flügel der bürgerlich-konservativen Républicains, der sich der Kooperation mit dem RN nicht angeschlossen hat, kommt auf 57 bis 67 Sitze.

Nach den Daten von Harris Interactive könnte das Linksbündnis auf 168 bis 198 Sitze kommen, vor dem Regierungslager mit 115 bis 145 Sitzen. Die gemäßigten Républicains kommen nach dieser Befragung auf 32 bis 63 Sitze.

Die aktuellen Umfragewerte deuten zumindest rechnerisch darauf hin, dass es eine relative Mehrheit für ein Lager oder Bündnis gibt, das über das Rassemblement National hinausgeht. Obwohl die Linkspartei und das Präsidentenlager eine Koalition vor der Wahl ausgeschlossen haben, könnte sich nach den Ipsos-Zahlen eine Zusammenarbeit des Mitte-Lagers von Präsident Emmanuel Macron mit Sozialisten und Grünen ergeben. Eine Analyse des Instituts deutet jedoch darauf hin, dass die Aussicht auf ein Regierungsbündnis gering ist.

Laut den Daten von Harris Interactive besteht auch die Möglichkeit, dass das neue Linksbündnis aus Grünen, Kommunisten, Sozialisten und Linkspartei das RN übertrifft und zur stärksten Kraft in der Nationalversammlung wird. Dennoch ist das Linksbündnis weit von einer absoluten Mehrheit und der Möglichkeit eines ungestörten Regierens entfernt.

Nach der herben Niederlage seiner Mitte-Kräfte und dem überwältigenden Sieg der Rechtsnationalen bei der Europawahl, löste Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron überraschend die Nationalversammlung auf und kündigte Neuwahlen an. Sein eigener Posten ist dabei nicht in Gefahr.

NAG

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