Gefangene des Kremls – Ein Kampf gegen Unterdrückung
08. Juli 2024, 10:45 Uhr
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In den düsteren Straflagern Russlands kämpfen politische Gefangene wie Wladimir Kara-Mursa gegen die Unterdrückung des Regimes. Trotz schwerwiegender Gesundheitsprobleme und fragwürdiger Haftbedingungen setzt er sich weiter für seine Prinzipien ein. Sein Engagement gegen das autoritäre Regime von Wladimir Putin ist beispiellos. Diese brisante Situation verdeutlicht die prekäre Lage vieler politischer Aktivisten in Russland. (zu dpa: «Kremlgegner Kara-Mursa in Straflager-Klinik – Zustand unklar»)
Foto: Dmitry Serebryakov/DPA
Nowosibirsk (dpa). Der politische Aktivist Wladimir Kara-Mursa, der zu den entschiedensten Kritikern von Präsident Putin zählt, wurde nach Angaben seiner Rechtsanwälte und Ehefrau aus dem Straflager in Nowosibirsk in ein Haft-Krankenhaus verlegt. Die Gesundheit des 42-jährigen Oppositionellen, der für seinen Kampf gegen das autoritäre Regime bekannt ist, ist in einem unklaren Zustand. Die medizinische Einrichtung des russischen Strafvollzugsbehörde hatte zunächst die Verlegung bestritten, später jedoch bestätigt, dass Kara-Mursa in die Klinik verlegt wurde, teilte seine Ehefrau Jewgenija Kara-Mursa über soziale Medien mit.
Die Anwälte des politischen Gefangenen wurden zunächst hin und her geschickt und erhielten schließlich keinen Zugang zu ihm. Bereits im Februar verstarb der bekannte russische Oppositionsführer Alexej Nawalny in einem Straflager in der Arktis. Auch andere politische Häftlinge in Russland klagen über die extrem harten Haftbedingungen, die zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Die Ehefrau von Wladimir Kara-Mursa wies darauf hin, dass ihr Mann nach zwei Giftanschlägen an einer chronischen Erkrankung leidet. Sie berichtete, dass die Anwälte seit Donnerstag vergeblich versuchen, ihren Mann zu sehen. Die Ärzte hielten sie zunächst hin und ließen sie dann wissen, dass der Besuchstag bereits vorbei sei. Am Wochenende seien Besuche im Strafvollzug nicht gestattet.
Laut seinem Anwalt wurde Kara-Mursa im Juni in eine Zelle mit extremen Haftbedingungen für sechs Monate verlegt. Solche Maßnahmen werden häufig von den Wärtern in Straflagern als Schikane gegen politische Gefangene eingesetzt. Kara-Mursa wurde im April 2023 wegen Hochverrats zu einer 25-jährigen Haftstrafe verurteilt. International wird er als politischer Häftling anerkannt. Seit Jahren kritisierte er die Politik Putins und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
© dpa-infocom, dpa:240705-930-165405/1
– NAG