Mülheim an der Ruhr

Kremlgegner Kara-Mursa in Haft-Krankenhaus verlegt: Gesundheitszustand unklar

Oppositioneller Wladimir Kara-Mursa in kritischem Zustand in Haft-Krankenhaus

Omsk (dpa) – Der renommierte Kremlgegner Wladimir Kara-Mursa wurde offenbar aus dem Straflager in Omsk in ein Haft-Krankenhaus verlegt, so die Aussage seiner Anwälte und seiner Ehefrau Jewgenija Kara-Mursa. Der 42-jährige Politiker, einer der schärfsten Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin, befindet sich in einem unklaren Gesundheitszustand. Die russische Strafvollzugsklinik hat schließlich bestätigt, dass Kara-Mursa dorthin verlegt wurde, obwohl seine Anwälte zunächst keinen Zugang zu ihm erhielten.

Kara-Mursas Ehefrau betonte, dass ihr Mann nach zwei Vergiftungsattacken an einer chronischen Krankheit leidet und dringend medizinische Betreuung benötigt. Die Anwälte berichteten, dass sie seit Donnerstag vergeblich versucht haben, den Oppositionspolitiker zu besuchen. Die Ärzte haben ihnen mehrmals den Zugang verwehrt und sogar am Wochenende keine Besuche gestattet.

Im Februar sorgte der Tod des prominenten Kremlkritikers Alexej Nawalny in einem russischen Straflager für internationale Empörung. Auch andere politische Gefangene in Russland klagen über die unmenschlichen Haftbedingungen, die zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen können.

Kara-Mursa, der im April 2023 zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde, steht international als politischer Gefangener im Fokus. Er verurteilte über Jahre hinweg die Politik Putins und kritisierte vehement den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Sein Anwalt berichtete darüber hinaus, dass Kara-Mursa im Juni in eine Zelle mit erschwerten Haftbedingungen verlegt wurde, eine Maßnahme, die oft dazu dient, politische Gefangene zu drangsalieren.

NAG

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