FrankreichMünchen

Pilot Robert Ossendorf: Mutiger Flug über Frankreich und dramatische Rettungsmission

Die Rettung des tschechischen RAF-Piloten Robert Ossendorf durch bretonische Bauern im Jahr 1944

Der 21. Mai 1944 markiert einen entscheidenden Moment im Leben des tschechoslowakischen Piloten Robert Ossendorf. Während einer bewaffneten Aufklärungsmission namens Ramrod 905 über dem besetzten Frankreich wird sein Spitfire von einem deutschen Geschoss getroffen. Trotz des Schadens gelingt es ihm, in der Nähe von Laurenan in den Côtes-d’Armor notzulanden. Dank der Hilfe von Bauern findet er Zuflucht in einem nahegelegenen Dorf.

Die lokale Bevölkerung, angeführt von Widerstandskämpfern wie Pierre Rétif und Joseph Rouxel, versteckt Ossendorf und gibt ihm Schutz, während die deutschen Besatzungstruppen nach ihm suchen. Die Solidarität und Entschlossenheit dieser Menschen trugen maßgeblich dazu bei, dass der verletzte Pilot mehrere Wochen lang unentdeckt blieb.

Der Mut der Bewohner und die Effektivität des Netzwerks Shelburn

Nach seiner Genesung schließt sich Ossendorf den Widerstandskämpfern in Moncontour an. Dort wird er in ein gefährliches Feuergefecht mit deutschen Soldaten verwickelt, bei dem er schwer verletzt wird. Dank der tapferen Aktionen seiner Mitstreiter, darunter Jean Kervella, wird er gerettet und medizinisch versorgt. Diese Ereignisse verdeutlichen den Einsatz der bretonischen Bevölkerung für die Alliierten.

Nachdem Ossendorf sich erholt hat, organisiert das Netzwerk Shelburn unter Leitung von Madame de Ponfilly seine Evakuierung nach England. Dieses Netzwerk spielte eine entscheidende Rolle bei der Rettung alliierter Flieger, die auf französischem Boden abgeschossen wurden. Insgesamt konnten 135 Piloten dank ihres Engagements gerettet werden.

Eine kurze Rückkehr nach Tschechoslowakei

Robert Ossendorf, geboren 1916 in Všeruby, leistete einen bedeutenden Beitrag zum Kampf gegen den Nationalsozialismus. Nach dem Krieg kehrte er 1945 in die Tschechoslowakei zurück und heiratete Margareta Reinichová, eine Überlebende des KZ Osnabrück. Trotz seiner heldenhaften Taten erfuhr er jedoch später ein tragisches Schicksal.

Nach dem kommunistischen Umsturz von 1948 plante Ossendorf, mit seiner Familie in den Westen zu fliehen. Zu seinem Bedauern konnte seine kranke Frau aufgrund ihrer KZ-Erfahrungen der Flucht nicht folgen. Es kursieren Spekulationen über seine Aktivitäten in den Jahren nach seinem Tod im Jahr 1955.

Die Geschichte von Robert Ossendorf bleibt eine Erinnerung an Mut und Entschlossenheit in schwierigen Zeiten. Durch die Bemühungen von Historikern und Nachkommen wird sein Vermächtnis in Ehren gehalten, um die Opfer und Taten dieser turbulenten Ära nie zu vergessen.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"