Neuer Wirbel um Kameruns Präsidententochter und die Debatte über Homosexualität in Westafrika
Ein Foto der Tochter des kamerunischen Präsidenten Paul Biya hat in den letzten Tagen eine Diskussion über Homosexualität in Westafrika ausgelöst. Brenda Biya wurde dabei gezeigt, wie sie eine andere Frau küsst, was zu gemischten Reaktionen in der Öffentlichkeit führte.
Der Vorfall hat auch eine Debatte über Doppelstandards entfacht, da mehr als 20 Menschen in Kamerun derzeit wegen homosexueller Praktiken im Gefängnis sitzen. Journalist Boris Bertolt betonte, dass entweder Brenda Biya verhaftet werden müsste oder alle inhaftierten Personen freigelassen werden sollten.
Die Aktivistin Kiki äußerte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa die Meinung, dass niemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung bestraft werden sollte, unabhängig von sozialer Klasse oder Status.
Die Medien in Kamerun, einem Land mit etwa 29 Millionen Einwohnern, das von starken Einschränkungen der Pressefreiheit geprägt ist, haben sich weitgehend zu dem Vorfall verschwiegen. Auch Präsident Paul Biya hat bisher nicht auf das Foto seiner Tochter reagiert.
Paul Biya, der seit 1982 im Amt ist, wird trotz internationaler Kritik an unfreien und gefälschten Wahlen als faktischer Diktator betrachtet. Seine regelmäßigen Aufenthalte in der Schweiz und der luxuriöse Lebensstil seiner Familie haben zu jahrelangen Korruptionsvorwürfen geführt.
– NAG