Demokratie stärken durch Erinnern und Lernen: Die Synagoge als Mahnmal in Bückeburg
Die ehemalige Synagoge an der „Gasse zur alten Synagoge“ in Stadthagen hat eine bewegte Geschichte. Mitglieder der SPD/FDP-Gruppe im Kreistag haben kürzlich das Gebäude besichtigt und dabei viel über die Vergangenheit der jüdischen Gemeinde in Stadthagen erfahren. Die Geschichte der Synagoge und der damit verbundenen Ereignisse geben Einblicke in dunkle Kapitel der Vergangenheit, die auch heute noch von großer Bedeutung sind.
Die Bedeutung der Erinnerungskultur
Seit dem späten Mittelalter lebten jüdische Familien in Stadthagen. Erst 1858 erlaubte der Stadtrat den Bau einer eigenen Synagoge. Doch in der Nacht vom 11. auf den 12. November 1938 wurde das Gebäude von den Nationalsozialisten in Brand gesteckt. Durch mutige Anwohner konnte schlimmeres verhindert werden. Die Synagogengenossenschaft wurde gezwungen, das Grundstück zu verkaufen, und das Gebäude verfiel zu einem Lagerplatz, bis es schließlich in Vergessenheit geriet.
Ein Ort des Gedenkens und Lernens
Im Jahr 2007 entstand die Idee, die alte Synagoge in Stadthagen zu einem Ort der Erinnerung und des Lernens über die NS-Herrschaft umzugestalten. Unter der Leitung des Fördervereins und mit Unterstützung prominenter Persönlichkeiten wurde das Gebäude renoviert. 2017 wurde die Synagoge feierlich eröffnet, und sie dient nun als Dokumentations- und Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus.
Demokratie verteidigen durch Bildung und Aufklärung
Die ehemalige Synagoge soll nicht nur über die Vergangenheit informieren, sondern auch als Mahnmal für die Zukunft dienen. Andreas Kraus betont die Bedeutung des Gedenkens, um heutige Fragen von Rassismus, Rechtsextremismus und Menschenrechten zu beantworten. Er fordert dazu auf, Jugendliche für die Verteidigung der Demokratie zu sensibilisieren und Brücken zur Gegenwart zu schlagen. Es sollen in Zukunft Veranstaltungen und Workshops angeboten werden, um das Bewusstsein für demokratische Werte zu stärken.
Die ehemalige Synagoge in Stadthagen ist somit nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein Ort des Lernens und der Mahnung. Durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte können wichtige Impulse für eine demokratische Zukunft gesetzt werden.
– NAG