Neues Verständnis der Geschichte durch Reisen nach Lettland und Litauen
Geschichtliche Ereignisse können durch Reisen an historische Orte auf eine einzigartige Weise erlebt werden, die über das bloße Lesen oder den Besuch einer Ausstellung hinausgeht. Reisen nach Lettland und Litauen, die eine intensive Spuren des Holocaust hinterlassen haben, bieten eine besondere Gelegenheit, die Vergangenheit zu erforschen. In Zusammenarbeit mit den Vereinen „Drei Stufen“, der Gedenkstätte Augustaschacht und dem Gestapokeller wird eine Exkursion angeboten, die speziell für Multiplikator:innen konzipiert ist, die sich mit der historischen Vermittlung beschäftigen.
Eine Verbindung zu Osnabrück
Im Dezember 1941 wurden viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Osnabrück nach Riga deportiert, wo sie tragischerweise fast alle ermordet wurden. Diese dunkle Episode der jüdischen Geschichte in der Region ist vielen Menschen bis heute unbekannt. Die Sonderausstellung „Der Tod ist ständig unter uns“ in der Gedenkstätte Augustaschacht beleuchtet genau diese Deportationen nach Riga und den Holocaust im deutsch besetzten Lettland. Im Rahmen dieser Ausstellung organisieren die Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht eine Reise zu bedeutenden historischen Orten in Riga, darunter das ehemalige Ghetto und das Denkmal für die Opfer des Holocaust, sowie zu neuen Museen, die dem verschwundenen Stetl in Lettland und Litauen gewidmet sind.
Erinnerung an vergangene Zeiten
Die Reise startet in Vilnius mit einer Erkundungstour zum einstigen jüdischen Leben in der litauischen Stadt. Anschließend werden in Lettland die Städte Viski, Rezekne und Daugavpils besucht, wo bestehende und zukünftige Ausstellungen in Synagogen sowie Denkmäler für die dort ermordeten Menschen besichtigt werden. Die Reise führt weiter nach Seduva in Litauen, wo das erste Museum zum verschwundenen Stetl gerade entsteht. In Riga stehen neben historischen Stätten auch Museen zur jüdischen Geschichte, den lettischen Helfern während des Holocausts und zur Besatzung Lettlands auf dem Programm.
Zielgruppe und Programme
Die Reise richtet sich vor allem an Menschen in der Region Osnabrück, die sich freiwillig oder beruflich in der historischen Vermittlungsarbeit engagieren, sei es in Schulen, Gedenkstätten, Museen, Vereinen, Kirchen oder anderen Bildungseinrichtungen. Während der Besuche der historischen Orte und Museen werden Diskussionen über die Geschichte des Holocausts geführt, sowie darüber, wie man die aktuelle Herausforderung des Antisemitismus bewältigen kann. Die Reise soll dazu beitragen, das Bewusstsein für die Vergangenheit zu schärfen und künftige Generationen für die historischen Ereignisse zu sensibilisieren.
Wichtige Termine
Die Reise findet vom Montag, den 26. August 2024, bis Sonntag, den 1. September 2024 statt und wird vom Vereinen Gestapokeller und Augustaschacht e. V. in Kooperation mit dem Verein Drei Stufen organisiert. Baruch Chauskin, Projektleiter des Vereins, wird an der Reise teilnehmen. Die Reise wird von der Stiftung der Sparkasse Osnabrück unterstützt. Die Teilnahmegebühr beträgt 960 Euro und beinhaltet den Hin- und Rückflug, Einzelzimmerunterkunft und Halbpension. Anmeldungen sind bis zum 25. Juli 2024 unter Tel. 05405 8959270 oder per E-Mail an info@augustaschacht.de möglich.
– NAG