Karlsruhe

Kritik an Verteidigungshaushalt: Pistorius fordert mehr Investitionen für die Bundeswehr

«Der Kampf um angemessene Verteidigungsausgaben»

Der aktuelle Haushaltsentwurf für die Bundeswehr sorgt für Unmut im Verteidigungsministerium. Minister Boris Pistorius äußerte seine Enttäuschung über die geringen Steigerungen und betonte, dass dies die dringend benötigten Maßnahmen zur Bewältigung der aktuellen Bedrohungslage behindern könnte. Insbesondere die geplante Aufstockung des Budgets um lediglich 1,2 Milliarden Euro stieß auf Kritik, da Pistorius einen erheblich höheren Betrag gefordert hatte.

Der Etatentwurf wurde nach der Einigung der Ampel-Spitzen festgelegt und liegt deutlich unter den Erwartungen des Verteidigungsministers. Pistorius hatte bereits im Mai einen zusätzlichen Bedarf von bis zu 7 Milliarden Euro für das kommende Jahr und eine beträchtliche Erhöhung in den Jahren danach gefordert. Er warnte vor den Konsequenzen einer unzureichenden Finanzierung, insbesondere im Hinblick auf die immer komplexer werdenden Sicherheitsherausforderungen.

Die Kritik des Ministers fiel während seines Besuchs der Übung Arctic Defender 2024 in Alaska, an der Luftstreitkräfte aus mehreren Ländern teilnehmen. Unter deutscher Führung trainieren die Piloten gemeinsam nach Nato-Standards Luftkriegsoperationen, darunter die Abwehr gegnerischer Luftverteidigungssysteme und die Bekämpfung feindlicher Luftstreitkräfte. Pistorius betonte die Bedeutung der europäischen Verantwortung für Sicherheit und Verteidigung, insbesondere innerhalb des Nato-Bündnisses.

Die Diskrepanz zwischen den budgetären Anforderungen der Bundeswehr und den tatsächlich vorgesehenen Mitteln wirft Fragen nach der langfristigen Planung und Finanzierung der Verteidigungspolitik auf. Pistorius mahnte eine ehrliche Auseinandersetzung mit den erforderlichen finanziellen Mitteln an, um den nationalen und internationalen Sicherheitsverpflichtungen gerecht zu werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln wird und welche Konsequenzen die begrenzten Verteidigungsausgaben für die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr haben werden.

NAG

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