Inklusion in der Nachbarschaft: „Gemeinsam Stark“ – 10 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit
Von Lena Müller
Das Projekt „Gemeinsam Stark“ feierte kürzlich sein 10-jähriges Bestehen und erhielt lobende Worte von der Regionalbeauftragten für die Förderung von Gemeinschaftsprojekten in Oberhausen, Britta Costecki. Zeit, die vergangenen Erfolge zu würdigen und einen Blick in die Zukunft zu werfen.
„Gemeinsam Stark“ ist eine Initiative in der Nachbarschaft von Oberhausen, die sich für die inklusive Gestaltung des Zusammenlebens einsetzt. Ursprünglich als „Nachbarschaftshilfe im Pott“ gestartet, befand sich das Projekt früher gegenüber dem Hauptbahnhof. Von Anfang an war es das Ziel des Teams, Menschen mit Behinderungen bei der Suche und dem Einzug in eine eigene Wohnung zu unterstützen. Vor einem Jahrzehnt zog „Gemeinsam Stark“ schließlich in die Marienburgstraße 14, in Räumlichkeiten des Kooperationspartners Covivio, um noch enger mit der Gemeinde zusammenzuarbeiten.
Unterstützung für Jedermann
Ein zentraler Bestandteil von „Gemeinsam Stark“ ist das Büro für Einfache Sprache, das von der Leiterin Stefanie Franken geführt wird. Hier wurde der „Nachbarschaftsführerschein“ entwickelt, der Menschen mit Behinderungen den Einzug in eine eigene Wohnung erleichtert. Diese innovative Idee hat bereits deutschlandweit Aufmerksamkeit erregt und wird als Best-Practice-Beispiel angesehen.
Das Büro für Einfache Sprache bietet auch Dienstleistungen für die Stadt und andere Organisationen an, um komplexe Informationen verständlich zu vermitteln. So werden unter anderem Englisch- und Demokratiekurse in einfacher Sprache angeboten, die nicht nur von Menschen mit Behinderungen, sondern auch von anderen Personengruppen, wie z. B. Menschen nach einem Schlaganfall oder mit Lese- und Sprechschwierigkeiten, genutzt werden. Mit rund 8 Millionen betroffenen Personen in Deutschland ist die Nachfrage nach Einfacher Sprache hoch.
Der Treffpunkt in der Marienburgstraße 14 ist zu einem beliebten Ort im Viertel geworden, der verschiedene Gruppen willkommen heißt. Hier finden Koch- und Gartengruppen statt, es gibt Frühstücksangebote und Bastelrunden, die auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt sind.
Gemeinschaftliches Engagement
Auch Dirk Lüdtke, Mitarbeiter der Wohnungsbaugesellschaft Covivio, zeigt sich von „Gemeinsam Stark“ begeistert. „Die Zusammenarbeit mit Ihnen war für unsere Wohnungsbaugesellschaft sehr gewinnbringend. Daraus entstanden Ausflugsangebote für Senioren, die das Viertel bereichern.“ Um weitere Projekte wie „Gemeinsam Stark“ zu unterstützen, hat Covivio sogar eine Stiftung ins Leben gerufen.
Für eine starke Gemeinschaft
Die Geschäftsführerin der Organisation „Gemeinsam Stark“, Verena Birnbacher, betonte die Wichtigkeit von starken Partnerschaften für die Finanzierung von sozialen Projekten. „Obwohl externe Aufträge einen Teil der Kosten decken, sind wir weiterhin auf Unterstützung angewiesen. Einsparungen dürfen nicht auf Kosten der Schwächsten gehen, denn unser Engagement ist ein gesellschaftlicher Auftrag!“
Stefanie Franken, Leiterin von „Gemeinsam Stark“, zieht zum Jubiläum eine positive Bilanz. In den letzten 10 Jahren konnten 80 Menschen erfolgreich in eigene Wohnungen vermittelt werden. Durch Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschulen konnte das erfolgreiche Beratungskonzept verbreitet werden, sogar bis nach Südkorea.
Kontakt
– NAG