Warum Bargeld in Mainzer Lokalen oft bevorzugt wird
In Zeiten der Fußball-Europameisterschaft haben viele EM-Touristen festgestellt, dass in deutschen Lokalen das Bezahlen mit Karte nicht immer möglich ist. Dies gilt auch für zahlreiche Restaurants und Kneipen in Mainz, wo manch ein Fußballfan überrascht war, nur mit Bargeld zahlen zu können. Wir haben uns mit Sonja Guettat von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz unterhalten, um herauszufinden, warum dies so ist.
Die Kosten der Kartenzahlung
Guettat erklärte, dass die Akzeptanz von Kartenzahlungen für Betriebe mit Kosten verbunden ist. Sie müssen die entsprechende Infrastruktur bereitstellen, wie beispielsweise Kartenlesegeräte, und es fallen Transaktionsgebühren an. In verschiedenen Branchen variiert die Haltung zur Kartenzahlung: Großhändler bevorzugen sie oft, während Gastronomen uneinheitlicher sind.
Es herrscht die Vorstellung, dass mit Kartenzahlungen schwarzes Geld gewaschen wird. Guettat betonte jedoch, dass dies nicht verallgemeinert werden könne. Die Anfrage nach einer Quittung ist ein guter Weg, um sicherzustellen, dass alles legal abläuft.
Der Schutz der Verbraucher
Laut Guettat wäre es ideal, sowohl Kartenzahlungen als auch Barzahlungen anzubieten. Die Verbraucherzentrale erhält häufig Beschwerden über Gastronomiebetriebe, die ausschließlich Kartenzahlungen akzeptieren. Beide Zahlungsmethoden haben Vor- und Nachteile: Beim Bargeld spürt man den Ausgabeschmerz stärker, hat jedoch mehr Kontrolle. Kartenzahlungen können hingegen praktischer sein, da viele Menschen kein großes Bargeldvolumen bei sich tragen möchten.
Es ist wichtig anzumerken, dass es keine festgelegten Vorlieben für Bar- oder Kartenzahlungen basierend auf dem Alter gibt. Sogar unter jüngeren Menschen gibt es Trends wie das „Cash-Stuffing“, bei dem Bargeld für Budgetplanungszwecke gesammelt wird.
Auf Anfrage von Merkurist bestätigten mehrere Mainzer Gastronomiebetriebe, die als „nur Bargeld“ bekannt sind, dass sie auch Kartenzahlungen akzeptieren, obwohl dies möglicherweise nicht auf ihren Websites oder Eingangstüren vermerkt ist.
– NAG