KrefeldKultur

Historische Synagoge Dülken wird virtuell rekonstruiert: Aufruf zur Suche nach Erinnerungen

Gedenkstätte Viersen: Verlorene Erinnerungen an die Synagoge Dülken wiederentdecken

Die Eröffnung der Ausstellung der rekonstruierten Synagoge Dülken im Foyer der Sparkasse Krefeld in der Viersener Fußgängerzone markiert einen wichtigen Schritt in der Erforschung jüdischer Kultur und Geschichte. Franciska Lennartz, die Projektleiterin der zukünftigen Gedenkstätte Viersen, und Stefan Vander, Vorstand der Bürgerstiftung der Stadtsparkasse Viersen, haben gemeinsam die Ausstellung ins Leben gerufen, um die Erinnerungen an dieses bedeutende historische Gebäude wieder lebendig werden zu lassen.

Die Synagoge Dülken, die während der dunkelsten Stunden des Nationalsozialismus zerstört wurde, ist nun dank eines 3-D-Druck-Modells wieder zum Leben erweckt worden. Besucher der Ausstellung können das Modell betrachten, in die Geschichte eintauchen und mehr über die Bedeutung dieser verlorenen Stätte des jüdischen Lebens erfahren. Neben dem Modell zieren Charts mit detaillierten Informationen zur Synagoge Dülken und Luftaufnahmen das Foyer der Sparkasse.

Die Idee, zerstörte Synagogen virtuell zu rekonstruieren, entstand als Reaktion auf rechtsradikale Gewaltakte gegen jüdische Gotteshäuser. Dr.-Ing. Marc Grellert, Leiter des Fachgebiets Digitales Gestalten an der TU Darmstadt, begann bereits 1994 mit diesem wichtigen Projekt. Über die Jahre wurden unter seiner Leitung 31 Synagogen, die während der NS-Zeit zerstört wurden, rekonstruiert. Die Dauerausstellung in Frankfurt zeigt eindrucksvoll, wie diese virtuellen Rekonstruktionen dazu beitragen, die Erinnerung an die vergangenen Gräueltaten lebendig zu halten.

Ein Schlüsselelement der Ausstellung ist die geplante Rekonstruktion des Innenraums der Synagoge Dülken. Um dieses ehrgeizige Projekt zu verwirklichen und einen Gesamtfilm zu erstellen, sind die Projektverantwortlichen auf der Suche nach weiteren Informationen. Zeitzeugen, Bilder, Zeichnungen und Luftaufnahmen spielen eine wichtige Rolle, um die Authentizität der Rekonstruktion zu gewährleisten. Wer Informationen beisteuern oder Kontakt aufnehmen möchte, ist herzlich eingeladen, dies unter der E-Mail-Adresse „info@gedenkstaette-viersen.de“ zu tun.

NAG

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