Die steigenden Zuzahlungen für Pflege im Heim und ihre Auswirkungen
Im Juli wurden erneut steigende Zuzahlungen für Pflegebedürftige im Heim verzeichnet. Die Kosten belaufen sich im Durchschnitt auf 2.871 Euro pro Monat im ersten Jahr, was einem Anstieg von 211 Euro im Vergleich zu Mitte 2023 entspricht. Dieser Anstieg erfolgt trotz der erhöhten Entlastungszuschläge, die sich nach der Aufenthaltsdauer richten.
Ziel der Zuschläge zur Kostendämpfung
Seit der Reform der Ampel-Koalition im Jahr 2022 sind zusätzlich zu den Zahlungen der Pflegekasse auch Entlastungszuschläge vorhanden. Diese wurden zum 1. Januar 2024 erhöht, um den Eigenanteil für die reine Pflege zu reduzieren. Dennoch konnte der Anstieg der Zuzahlungen nicht vollständig ausgeglichen werden. Der Grund sind vor allem gestiegene Personalkosten für Pflegekräfte.
Ausblick auf die geplante Pflegereform
Das Bundesgesundheitsministerium plant im Herbst eine umfassende Pflegereform vorzulegen. Diese soll unter anderem die Finanzlücke der Pflegeversicherung schließen, mehr Kapazitäten beim Pflegepersonal schaffen und Pflegebedürftigkeit stärker vermeiden. Die Reform wird auch die Übernahme von Ausbildungskosten durch den Staat thematisieren, da diese derzeit von den Heimen auf die Bewohner umgelegt werden.
Regionale Unterschiede bei den Zuzahlungen
Es gibt weiterhin deutliche regionale Unterschiede bei den Zuzahlungen für Pflege im Heim. Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sind mit den höchsten Eigenbeteiligungen von 3.200 Euro bzw. 3.180 Euro pro Monat führend, während Sachsen-Anhalt mit 2.373 Euro die niedrigsten Kosten verzeichnet. Der Verband der Ersatzkassen wertete Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern aus, um diese Daten zu erheben.
– NAG