Die Krise von Burberry: Stellenabbau und Börsenkurs im freien Fall
Die renommierte britische Luxusmarke Burberry steckt in großen Schwierigkeiten. Nach Angaben des Daily Telegraph plant das Unternehmen, in den kommenden Wochen mehrere hundert Stellen abzubauen, da der Börsenkurs in den letzten zwölf Monaten drastisch gesunken ist.
Die Entscheidung, Arbeitsplätze zu streichen, betrifft hauptsächlich das Vereinigte Königreich, wie der britische Zeitung The Telegraph berichtet. Die Mitarbeiter wurden Ende Juni informiert, und eine Konsultation wurde für 45 Tage gestartet. Berichten zufolge befürchten die Angestellten, dass bis zu 400 Stellen bedroht sind. Diese Maßnahme wurde vor dem Hintergrund des kontinuierlichen Kursverfalls getroffen, der in einem Zeitraum von einem Jahr ganze -56% betrug.
Burberry kämpft um Positionierung im Luxusmarkt
Seit Jahren hat die ikonische Marke, berühmt für ihre Trenchcoats, mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Im Jahr 2020 hat Burberry beispielsweise 500 Stellen gestrichen, um Kosten zu sparen. Im Mai dieses Jahres, bei der Vorstellung der Jahresergebnisse, verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang des Nettogewinns um 45% und einen Umsatzrückgang von 4% auf knapp unter 3 Milliarden Pfund. Die Umsätze gingen im letzten Quartal insgesamt um 12% und in China sogar um 19% zurück.
Die Unternehmensleitung erklärte, dass ihr Transformationsplan unter dem globalen Abschwung der Nachfrage gelitten habe. „Die Umsetzung unseres Plans in Zeiten nachlassender Nachfrage war besonders herausfordernd“, hieß es, während gleichzeitig „gute Fortschritte zur Neuausrichtung des Markenimages“ gelobt wurden.
Allerdings scheint Burberry im Vergleich zu anderen Luxusmarken größere Schwierigkeiten zu haben und kämpft damit, sich im Luxusmarkt zu etablieren. Analysten von Bernstein wiesen in einer Notiz vom 21. Juni darauf hin, dass die verschiedenen Führungskräfte, die seit 1997 bei Burberry tätig waren, immer versucht haben, die Marke neu zu positionieren. Trotz erheblicher Investitionen und einschneidenden Maßnahmen wie der Restrukturierung in Spanien im Jahr 2010 oder dem Rückzug aus weniger luxuriösen Kaufhäusern in den USA zeige die Strategie keine Wirkung.
„Es ist bedauerlich offensichtlich, dass die Strategie nicht funktioniert, und es ist verständlich, dass das Management sich nun auf Kosteneinsparungen konzentriert, um die Situation zu verbessern“, kommentiert Luca Solca, Luxus-Experte bei Bernstein.
In der Notiz vom 21. Juni schrieb Solca, dass Burberry bei dem derzeitigen Aktienkurs ein potentielles Ziel für Private-Equity-Fonds oder US-Luxusmarken sei. Auf Anfrage von BFM Business wollte Burberry keinen Kommentar abgeben.
– NAG