Erste-Hilfe-Ausbildung stärkt Gemeinschaftssinn in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern wird die Bedeutung der Erste-Hilfe-Ausbildung an Schulen weiter gestärkt, um die Gemeinschaftssicherheit zu verbessern. In einer Zusammenarbeit zwischen dem Land, der Universitätsmedizin Rostock und lokalen Hilfsorganisationen wurde ein Leitfaden entwickelt, der Schulen unterstützt, die Erste-Hilfe-Ausbildung eigenständig umzusetzen. Dieses zweijährige Modellvorhaben soll ab dem kommenden Schuljahr an den ersten 50 Schulen starten und steht anderen Schulen ebenfalls offen. In einem Pilotprojekt im Schuljahr 2022/2023 wurden bereits 10 Schulen erfolgreich nach diesem Konzept geschult.
Bildungsministerin Simone Oldenburg unterstreicht die Bedeutung der Erste-Hilfe-Ausbildung an Schulen: „Die Fähigkeit, in Notfallsituationen Erste Hilfe zu leisten, ist von entscheidender Bedeutung. Durch ein fundiertes Basiswissen können Schüler Verantwortungsbewusstsein und Zivilcourage entwickeln, um in kritischen Momenten zu helfen.“ Studien belegen, dass Schüler bereits in der Lage sind, effektive Erste Hilfe zu leisten. Die Schule bietet daher einen idealen Rahmen, um dieses lebenswichtige Wissen zu vermitteln.
Dr. Gernot Rücker, Notarzt an der Universitätsmedizin Rostock, betont: „Eine flächendeckende Erste-Hilfe-Ausbildung in der Bevölkerung ist nur durch regelmäßiges Training in Schulen möglich, insbesondere in einem Bundesland wie Mecklenburg-Vorpommern mit seiner stark frequentierten Küstenlinie.“
Dr. Patricia Bunke, Ärztliche Leiterin des Rettungsdienstes Nordwestmecklenburg, hebt die Wichtigkeit der Erste-Hilfe-Ausbildung für Jugendliche hervor: „In vielen Notfällen sterben Menschen, weil keine Erste Hilfe geleistet wird. Junge Menschen sind offen für dieses Thema und können schnell die notwendigen Maßnahmen erlernen und umsetzen. Die Implementierung eines Leitfadens zur Erste-Hilfe-Ausbildung an Schulen ist ein lobenswertes Vorhaben, das von den Ärztlichen Leitern des Rettungsdienstes in Mecklenburg-Vorpommern voll unterstützt wird.“
Um Schüler auszubilden, sind zwei 90-minütige Module geplant, die in altersgerechter Weise in den Fächern Biologie und Sport in der Jahrgangsstufe 7 oder 8 durchgeführt werden können. Diese Module befassen sich mit Grundlagenwissen und Wiederbelebung, inklusive Notfallsituationen, Herzdruckmassage und Wundenversorgung. Der Leitfaden gibt klare Ziele und Anleitungen für die Umsetzung und benennt Ansprechpartner für unterstützende Lehrkräfte.
Die Förderung der Erste-Hilfe-Ausbildung hat in Mecklenburg-Vorpommern eine lange Tradition, die nun mit dem neuen Konzept und dem Leitfaden fortgesetzt wird. Seit dem Projekt „Retten macht Schule“ der Björn-Steiger-Stiftung von 2010 bis 2016 wurden bereits über 75.000 Schüler in Erster Hilfe und Wiederbelebung geschult, ein Erfolg, der durch das aktuelle Modellvorhaben weiter ausgebaut werden soll.
– NAG