Nichts Neues bei der Arbeitszeiterfassung: Eine aktuelle Bestandsaufnahme
Die Debatte um die Arbeitszeiterfassung von Forschenden hält weiter an. Trotz des klaren Urteils des Bundesarbeitsgerichts scheint sich an den Universitäten in Bezug auf konkrete Umsetzungsregeln wenig getan zu haben. Historisch gesehen ist die Erfassung der Arbeitszeit von Wissenschaftlern ein kontroverses Thema, da dies als Einschränkung der Freiheit angesehen werden kann. Dennoch argumentieren Befürworter, dass eine solche Erfassung dazu beitragen könnte, Überarbeitung und Selbstausbeutung zu verhindern.
Warum wird die Arbeitszeiterfassung diskutiert?
Die Diskussion um die Arbeitszeiterfassung hat sich stark auf die Frage konzentriert, ob dies eine Gängelung oder ein Schutzmechanismus darstellt. Die Gewerkschaften und das Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft unterstützen die Erfassung als Instrument des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Insbesondere Part-Time-Kräfte und Promovierende könnten von einer transparenten Dokumentation ihrer Arbeitsstunden profitieren, um der strukturellen Mehrarbeit entgegenzuwirken.
Stand der Umsetzung an den Universitäten
Bisher scheint es jedoch an den Universitäten noch keinen konkreten Fortschritt bei der Implementierung von Arbeitszeiterfassungsregeln zu geben. Trotz der Empfehlungen von Gewerkschaften und Netzwerken sind viele Einrichtungen noch auf der Suche nach umsetzbaren Wegen. Die Universitäten Kiel, Freiburg und Saarland beabsichtigen, den offiziellen Gesetzentwurf zur Arbeitszeiterfassung der Bundesregierung abzuwarten, bevor sie konkrete Maßnahmen ergreifen.
Die Position der Wissenschaftler
In Bezug auf die Arbeitszeiterfassung zeigen sich viele Wissenschaftler skeptisch. Einige Professoren, wie Philipp Korber von der LMU München und Thorsten Mascher von der TUD, betonen, dass ihre Mitarbeiter bisher nicht zur Erfassung der Arbeitszeit aufgefordert wurden. Sie plädieren für die Beibehaltung der Freiheit und Eigenmotivation bei der Arbeitsgestaltung von Doktoranden.
Die Diskussion um die Arbeitszeiterfassung in der Forschung bleibt also weiterhin aktuell, und es bleibt abzuwarten, ob sich in Zukunft konkrete Maßnahmen zur Umsetzung ergeben werden.
Autor: Max Mustermann
– NAG