Protest gegen Erzbischof Woelki nimmt wieder Fahrt auf
Am Donnerstag jährt sich die Ernennung von Rainer Maria Woelki zum Erzbischof von Köln zum zehnten Mal. Doch anstatt zu feiern, steht der Geistliche erneut im Fokus von Protesten. Seit Amtsantritt geriet die Diözese in eine tiefe Vertrauenskrise, die bis heute nicht überwunden ist.
Ein zentraler Konfliktpunkt ist der Umgang mit dem Diözesanpastoralrat (DPR), dem Beratungsgremium des Erzbischofs. Woelki plant eine Reform, die die Vertretung der katholischen Laien drastisch reduzieren würde. Kritiker befürchten, dass damit ihre Stimmen „wegradiert“ werden. Derweil argumentiert Woelki, dass die Einbindung von 18 Laien durch Losverfahren für mehr Vielfalt sorgen würde. Die Kontroverse um die Neugestaltung des DPR wirft ein Licht auf die Spannungen innerhalb der Diözese und den Wunsch der Gläubigen nach mehr Mitbestimmung.
Weitere Unruhe entstand um den Multimediasender domradio.de, dessen Umwandlung in eine gemeinnützige GmbH für Spekulationen über Woelkis Einflussnahme sorgte. Die Abgabe der Vorsitzendenposition im Bildungswerk des Erzbistums und die vorzeitigen Rücktritte des Chefredakteurs von domradio.de und der Leiterin der Erwachsenenseelsorge lassen auf interne Spannungen schließen.
Die Besetzung des Direktoren-Postens im Katholisch-Sozialen Institut (KSI) löste ebenfalls Unmut aus, da das Verfahren als intransparent kritisiert wurde. Die Auseinandersetzung um die Leitung des KSI verdeutlicht die anhaltenden Spannungen im Erzbistum und den Widerstand gegen Woelkis Vorgehensweise.
Wie es mit Woelki weitergeht, hängt maßgeblich von den laufenden rechtlichen Auseinandersetzungen ab. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln wegen möglichen Meineids und falscher eidesstattlicher Versicherungen könnten das weitere Schicksal des Erzbischofs bestimmen. Bis zur Klärung dieser Vorwürfe bleibt auch der Papst stumm. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Herbst erwartet – eine entscheidende Phase für die Zukunft von Erzbischof Woelki.
– NAG