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Neue Straßennamen in Mannheim: Kein Platz mehr für Kolonialisten und Nationalsozialisten

Mannheim entscheidet über neue Straßennamen mit historischer Bedeutung

Am heutigen Nachmittag um 16.00 Uhr wird der Gemeinderat von Mannheim neue Namen für vier Straßen wählen, die bisher nach historisch belasteten Persönlichkeiten benannt waren. Experten empfanden die bisherigen Namensgeber als problematisch, da es sich bei ihnen um Kolonialisten und einen Unterstützer des Nationalsozialismus handelte.

Im März letzten Jahres hatten die Bürger aus 18 Vorschlägen ihre Favoriten ausgewählt. Diese umfassen den bekannten Asien-Reisenden Marco Polo, die weltweit reisende Abenteurerin Ida Pfeiffer, den Meteorologen und Geophysiker Georg Balthasar Neumayer sowie die Schriftstellerin Isabelle Eberhardt.

Schon im Jahr 2020 äußerte sich das Leibniz Institut für Europäische Geschichte kritisch zu den bisherigen Straßennamen. Gustav Nachtigal und Theodor Leutwein, die bisherigen Namensgeber, wurden als Rassisten und Kolonialisten eingestuft. Daher sprachen die Experten sich für eine Änderung der Straßennamen aus.

Der Gemeinderat von Mannheim stimmte im Februar dieses Jahres mehrheitlich für die Umbenennung der Straßen. Die neuen Namen sollen dem Motto des betroffenen Stadtviertels „Forschungsreisende und Personen des transkulturellen Austausches“ entsprechen.

NAG

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