Bad Tölz-Wolfratshausen

Lebendiger Charme im Altstadtviertel von Bad Tölz: Ideen für mehr Vielfalt und Community-Zusammenhalt

Bad Tölz-Wolfratshausen: Altstadtviertel Gries steht für Beschaulichkeit und Gemeinschaft

Im malerischen Altstadtviertel „Im Gries“ in Bad Tölz herrscht nach seiner Renovierung eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Abgesehen von speziellen Veranstaltungen wie dem Bauernmarkt oder kleinen Musikfesten auf dem Jungmayrplatz, kehrt hier sonntägliche Beschaulichkeit ein, die an vergangene Zeiten erinnert. Um das zentrumsnahe Viertel mit mehr Leben zu füllen, schlug Stadträtin Dorothea Bigos im April die Idee eines „Solution Lab“-Projekts vor. Dabei sollten Studierende innovative Lösungsansätze für Probleme entwickeln, wie beispielsweise Leerstände in Innenstädten. Diese Idee wurde kürzlich jedoch vom Kur- und Tourismusausschuss einstimmig abgelehnt.

Lebendigkeit durch Gemeinschaftsgeist und Ideenvielfalt

Die Wirtschaftsförderin Sandra Herrmann wandte sich daraufhin an die Hochschule München, um eine alternative Möglichkeit zu finden. So könnte im Rahmen des Programms „HM University“ mit Unterstützung von Experten und Studierenden ein Workshop stattfinden, bei dem Anwohner und Vertreter der Stadt einbezogen werden. Ein Bürgerbeteiligungsprozess könnte dabei eine Möglichkeit bieten, Ideen für die Belebung des Altstadtviertels zu sammeln. Bürgermeister Ingo Mehner betonte, dass die Stadt alleine nicht verantwortlich sei, das Viertel zu beleben. Vielmehr sei es wichtig, dass die Anwohner selbst aktiv werden und kreative Ideen einbringen. Auch Leerstände seien im Gries kein großes Problem, da die alten Häuser hauptsächlich Wohnungen beherbergen.

Einig waren sich die Mitglieder des Kurausschusses darin, dass externe Studierende nicht unbedingt nötig seien, um mehr Leben in das Viertel zu bringen. Stattdessen sei es entscheidend, dass die Gemeinschaft vor Ort sich engagiere und gemeinsam Lösungen finde. Zweiter Bürgermeister Michael Lindmair wies darauf hin, dass Geschäfte, die Menschen anziehen, wie etwa Cafés und Restaurants, für lebendige Viertel von großer Bedeutung seien. Veranstaltungen könnten zwar dazu beitragen, das Viertel bekannter zu machen, doch langfristige Belebung könne nur durch eine Vielfalt an lokalen Angeboten erreicht werden.

Vielfältige Wünsche und Hoffnungen der Anwohner

Unter den Bewohnern des Gries gibt es unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie das Viertel belebt werden soll. Einige bevorzugen die ruhige Atmosphäre und wünschen sich eher gemeinsame Aktivitäten mit Nachbarn, während andere sich eine lebendigere Kultur- und Veranstaltungsszene wünschen. Ein Anwohner, Willi Streicher, betonte die Vielfalt an Wünschen und Hoffnungen innerhalb der Gemeinschaft. Er selbst sei zufrieden mit den bisherigen Veränderungen im Viertel, darunter mehr Grünanlagen und Sitzgelegenheiten. Dennoch plädierte er dafür, dass neben dem Bauernmarkt weitere kulturelle Angebote geschaffen werden sollten, um das Viertel noch attraktiver zu gestalten.

NAG

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