Neues Zuhause für „Problembärin“ Gaia im Schwarzwald
In einem einzigartigen Schritt plant der Alternative Wolf- und Bärenpark im Schwarzwald die Errichtung eines Geheges für die umstrittene Braunbärin Gaia, auch bekannt als JJ4. Dieses Vorhaben kommt nach einem tragischen Vorfall im April letzten Jahres in Norditalien, als die Bärin einen Jogger tödlich verletzte.
Die Bauarbeiten für das neue Gehege haben bereits begonnen, obwohl der genaue Zeitpunkt für Gaias Ankunft noch unklar ist. Laut einem Sprecher des Parks laufen noch Gespräche, und die genaue Größe des Geheges wurde noch nicht bekannt gegeben. Trotzdem wird Gaia, sobald sie im Schwarzwald eintrifft, nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Der Parkbetreiber betont, dass es sich um eine Tierschutzmaßnahme handelt und Attraktionstourismus vermieden werden soll.
Gaias Mutter, die Braunbärin Jurka, lebt bereits im Wolf- und Bärenpark im Schwarzwald. Die Familie der Bären hat in den letzten Jahren für Schlagzeilen gesorgt, da auch Gaias Bruder Bruno in Bayern für Aufsehen sorgte, bevor er im Jahr 2006 erschossen wurde.
Tierschutz versus öffentliche Sicherheit
Seit dem Zwischenfall in Norditalien tobt eine hitzige Debatte über das Zusammenleben von Bären und Menschen in beliebten Tourismusregionen wie Trentino. Die Provinzregierung wollte Gaia zunächst erlegen lassen, aber Gerichtsentscheidungen zugunsten von Tierschützern führten dazu, dass das Tier vorläufig in ein Gehege in der Nähe von Trient gebracht wurde.
Die Entscheidung, Gaia in den Schwarzwald zu verlegen, markiert einen neuen Schritt im Umgang mit sogenannten „Problembären“. Der Park im Schwarzwald hat sich bereits einen Namen für die Rettung von Tieren in Notlagen gemacht und bietet nun auch Gaia ein neues Zuhause, fernab von öffentlichen Blicken.
Die Ankunft von Gaia wird jedoch nicht nur eine Sicherheitsmaßnahme für die Bevölkerung sein, sondern auch ein Zeichen der Solidarität mit bedrohten Tierarten und dem Schutz der natürlichen Umwelt.
– NAG