„Ungleichheiten in der Bildung: Baden-Württemberg fordert Maßnahmen zur Chancengleichheit“
In Baden-Württemberg wird die Debatte über Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit immer lauter. Die Bildungsgewerkschaft GEW drängt die Landesregierung, noch in dieser Legislaturperiode zusätzliche Stunden für die individuelle Förderung an den 2.400 Grundschulen zu beschließen. Dies erfordert jedoch eine Lockerung der Schuldenbremse, die bisher hohen Druck auf das Bildungssystem ausübt.
Die Landesvorsitzende der GEW, Monika Stein, betonte, dass die aktuellen Studien wie VERA 8, VERA 3 und Lernstand 5 immer wieder die gleichen Ergebnisse liefern: Baden-Württemberg investiert nicht ausreichend in die Bildung, um allen Kindern gleiche Chancen zu bieten. Die geplanten Sprachförderkonzepte allein werden diese strukturellen Probleme nicht grundlegend lösen können. Die Rückkehr zu G9 wurde beschlossen, ohne die erforderlichen finanziellen Mittel dafür bereitzustellen. Vor diesem Hintergrund fordert die GEW eine gerechtere Verteilung der Ressourcen, insbesondere für die Grundschulen, die bislang bei der Differenzierung und Förderung zu kurz kommen.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist der Ausbau der Ganztagsbetreuung, bei dem die GEW fordert, dass das Land gemeinsam mit den Kommunen Verantwortung übernimmt. Die Schaffung qualitativ hochwertiger Ganztagsgrundschulen ist notwendig, um allen Schülerinnen und Schülern die gleichen Bildungschancen zu ermöglichen. Etwa 400.000 Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg besuchen derzeit die Grundschulen, die dringend auf eine bessere Ausstattung und mehr Fördermöglichkeiten angewiesen sind.
Es wird immer deutlicher, dass die Sparpolitik auf Kosten der Bildungsgerechtigkeit geht. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Zukunft der Schülerinnen und Schüler zu sichern, sind Investitionen in die Bildung unumgänglich. Die Forderungen der GEW zeigen den Handlungsbedarf auf und machen deutlich, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Bildungschancen für alle Kinder in Baden-Württemberg zu verbessern. – NAG