Wetteraukreis

Einsturz der Wasserburg-Mauer in Bad Vilbel: Dramatisches Ereignis bei Burgfestspielen

Ursache für Sinken des Wasserturms „lässt sich nicht mehr ermitteln“

Ein unglückliches Ereignis ereignete sich am Mittwochabend in Bad Vilbel, als Teile des Wasserturms eingebrochen sind. Die genaue Ursache für diesen Vorfall ist unklar, aber die Frage nach der Reparatur wurde bereits beantwortet.

Bad Vilbel – Inmitten der 38. Burgfestspielsaison von Bad Vilbel konnten die Feierlichkeiten am Mittwochabend nicht dramatischer beginnen. Gegen 21:30 Uhr stürzten Teile des Wasserturms ein. Zur gleichen Zeit fand die Generalprobe für den „Club der toten Dichter“ statt. Der Intendant Claus-Günther Kunzmann berichtet: „Es waren etwa 40 Personen in der Burg. Niemand wurde verletzt.“ Die Schauspieler und Mitarbeiter machten gerade eine Pause, als plötzlich ein lauter Knall zu hören war. „Es bestand keine Gefahr für Mitarbeiter und Gäste.“ Die Burgfestspiele werden ohne Unterbrechung fortgesetzt. Die Saison läuft bis zum 8. September.

Nach dem Vorfall informierte der Intendant sofort die Denkmalschutzbehörde und Fachfirmen. Am nächsten Morgen fand ein Treffen mit Statikern statt, um sich vor Ort ein Bild von dem Schaden zu machen. Das Ergebnis: „Es sieht schlimmer aus, als es ist.“ Kunzmann berichtete von einem „entspannten Gespräch mit den Fachleuten.“ Es handle sich um ein „lokal begrenztes Ereignis.“ Ein Blitzschlag sei ausgeschlossen. Ob das starke Regenereignis eine Rolle gespielt habe? „Das ist nur eine Vermutung und kann jetzt nicht mehr ermittelt werden.“

Reparatur des Wasserturms geschätzt auf 250.000 Euro

Der Wasserturm ist das bekannteste Wahrzeichen von Bad Vilbel und seit über 30 Jahren die Heimat der Burgfestspiele. Seit ihrer Zerstörung durch französische Truppen im Jahr 1796 ist sie eine Ruine. Laut landesgeschichtlichem Informationssystem gehörte die Burg bis 1816 dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt und wechselte dann mehrmals den Besitzer. Seit 1955 ist die Stadt Bad Vilbel Eigentümer der Burg. Kunzmann erklärt: „In den ersten zehn Jahren wurde sie renoviert. Aufgrund von Überwucherungen war auch die Mauer betroffen.“ Der Intendant gibt zu: „Damals wurde wahrscheinlich nicht alles perfekt gelöst.“

Diesmal soll alles anders sein. Die Reparaturen an der Stelle sollen in den nächsten zwei Wochen beginnen. Die Stadt schätzt die Kosten auf rund 250.000 Euro. „Es wird acht bis zwölf Wochen dauern“, sagte Kunzmann. Für die Reparaturen werden Spezialmaschinen benötigt. „Die Arbeiten werden mit einer Hebebühne von der Straße aus durchgeführt.“

Langjährige Sanierung

Seit 15 Jahren finden regelmäßig Arbeiten an der historischen Wasserburg statt. Der betroffene Teil der Mauer sollte eigentlich am Ende der Saison repariert werden. Dass es zu einem solchen Ereignis kam, war nicht absehbar, trotz regelmäßiger Inspektionen. „Jetzt ziehen wir das Ganze vor.“ Dabei wird bis zur Bestandswand abgestützt. „Es können immer noch Steine herausfallen. Das ist normal.“ Man versucht, intakte Steine aufzuheben. Nur ein Weg wird gesperrt, der sowieso nicht für Besucher zugänglich war.

Bürgermeister Sebastian Wysocki (CDU) betonte abschließend, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Mitarbeiter und Gäste bestand. Auch die Schwäne wurden nicht verletzt.

NAG

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