Finanzielle Belastung für Familien: Warum Schüler-Fahrkarten selbst bezahlt werden müssen – Ein Blick auf die Situation im Kreis Germersheim
Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu und für viele Schüler im Kreis Germersheim bedeutet dies nicht nur die Zeugnisse entgegenzunehmen, sondern auch eine finanzielle Umstellung. Schüler, die in die Oberstufe übergehen, sind ab sofort verpflichtet, ihre Bus- oder Bahn-Fahrkarte selbst zu bezahlen. Dies kann einige Eltern überraschen, da bis zur zehnten Klasse die Kosten vom Schulträger, dem Landkreis übernommen wurden. Doch warum müssen Familien nun selbst für das Ticket aufkommen?
Warum diese Veränderung?
Bis zur zehnten Klasse deckt der Schulträger, der Landkreis, die Kosten für den Schulweg, sofern dieser länger als vier Kilometer oder als besonders gefährlich gilt. Diese Regelung ist gesetzlich festgelegt und wird auch durch Zuschüsse vom Land unterstützt. Nach der zehnten Klasse endet in Rheinland-Pfalz die Schulpflicht, was auch bedeutet, dass der Landkreis nicht mehr verpflichtet ist, die Beförderungskosten zu übernehmen. Eltern von Schülern, die weiterhin die Schule besuchen, müssen daher selbst für die Fahrkarten aufkommen.
In der Sekundarstufe II erhalten die Familien nur dann und auch nur teilweise eine Erstattung, wenn bestimmte Einkommensgrenzen eingehalten werden und Ausnahmen gelten, wenn die Schüler oder ihre Sorgeberechtigten Sozialleistungen beziehen. Für Schüler der Berufsfachschule gibt es ähnliche Regelungen, wobei Schulfahrten bis zur zehnten Klasse übernommen werden, danach jedoch nur mit Bescheid.
Vielfalt bei den Ticketmöglichkeiten
Schüler bis zur zehnten Klasse im Kreis Germersheim erhielten während des letzten Schuljahres das Deutschlandticket, welches für den Nahverkehr in der gesamten Bundesrepublik gilt. Oberstufenschüler haben die Möglichkeit, ihr eigenes Ticket zu wählen, wobei die ScoolCard für den Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) monatlich 57 Euro kostet. Das Maxx-Ticket für den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) kostet monatlich 55,40 Euro und das Deutschlandticket 49 Euro pro Monat.
Die Veränderung bezüglich der Fahrkartenkosten betrifft nicht nur den Kreis Germersheim, sondern gilt für ganz Rheinland-Pfalz. Dies bedeutet, dass auch Oberstufenschüler in anderen Regionen, wie beispielsweise in Südliche Weinstraße, ihre Fahrkarten selbst bezahlen müssen. Auch wenn dies eine zusätzliche finanzielle Belastung für Familien darstellen kann, ist es wichtig zu verstehen, dass die Regelungen darauf abzielen, die Beförderungskosten gerechter zu verteilen und Ausnahmen für bedürftige Schüler zu ermöglichen.
– NAG
