Umbenennung historisch belasteter Straßennamen in Mannheim
In einer bemerkenswerten Entscheidung hat der Gemeinderat von Mannheim beschlossen, vier Straßen umzubenennen, die bisher nach historisch belasteten Persönlichkeiten benannt waren. Nach sorgfältiger Prüfung durch Experten sollen die Straßen künftig die Namen von Marco Polo, Ida Pfeiffer, Georg Balthasar Neumayer und Isabelle Eberhardt tragen. Diese neuen Namensgebungen wurden durch eine breite Bürgerbeteiligung und Abstimmung im März festgelegt.
Die Wahl der neuen Straßennamen
Die Auswahl der neuen Straßennamen markiert einen wichtigen Schritt im Bemühen um eine historisch korrekte und diversere Benennung von öffentlichen Straßen und Plätzen. Die Umbenennung wird nach einer gesetzten Frist ab dem 1. Januar 2025 wirksam sein, wie eine Sprecherin der Stadt mitteilte.
Das Signal für Toleranz und Diversität
Die Namensgebung reflektiert auch das Streben nach Vielfalt und Toleranz in Mannheim, wie im „Leitbild 2030“ der Stadt betont wird. Historische Persönlichkeiten, die mit Rassismus und Kolonialismus in Verbindung gebracht werden, sollen nicht mehr in den Straßen der Stadt geehrt werden. Diese Umgestaltung der Straßennamen steht im Einklang mit dem Ziel einer „Mannheimer Kultur der Vielfalt“, die als Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben aller Bevölkerungsgruppen dient.
Bürgerbeteiligung und demokratischer Prozess
Der Entscheidungsprozess zur Umbenennung der Straßen war von einer intensiven Bürgerbeteiligung geprägt. Über 235 Namensvorschläge wurden eingereicht und sorgfältig auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. Die nun gewählten Namen reflektieren das Motto des betroffenen Stadtteils „Forschungsreisende und Personen des transkulturellen Austausches“ und unterstreichen die Bedeutung des interkulturellen Dialogs in Mannheim.
Diese Umbenennung ist nicht nur ein symbolischer Akt, sondern ein wichtiger Schritt hin zu einer diverseren und inklusiveren Stadtkultur. Durch die Neubenennung der Straßen wird ein Zeichen für die Ablehnung von historischem Unrecht und für eine offene und tolerante Gesellschaft gesetzt. Die Entscheidung des Gemeinderats von Mannheim zeigt, dass die Stadt sich aktiv für eine lebendige und vielfältige Erinnerungskultur einsetzt.
– NAG