DZG: Wichtige politische Aufwertung der Gastwelt gefordert
Eine neue Studie der Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) zeigt auf, wie Deutschland von einer besseren politischen Strukturierung im Tourismussektor profitieren könnte. Das Institute of Tourism, Travel & Hospitality an der Hochschule Heilbronn hat im Auftrag der DZG untersucht, wie sich die politischen Kompetenzen für den Dienstleistungssektor Gastwelt auf Bundesebene effektiver bündeln lassen. Die Studie empfiehlt die Schaffung eines eigenen Bundesministeriums für „Wirtschaft & Tourismus“ oder „Ernährung, Tourismus & Lebensqualität“. Dadurch könnte Deutschland das enorme Potenzial des Gastgewerbes besser ausschöpfen. Mit einem BIP-Anteil von rund 8,8 Prozent spielt die Gastwelt bereits im oberen europäischen Mittelfeld.
Die Studie untersucht auch die Tourismuspolitik und -förderung in anderen europäischen Staaten. Dabei wird deutlich, dass Länder mit einem hohen touristischen Anteil am Bruttoinlandsprodukt eigenständige Tourismusministerien haben. Diese strukturelle Entscheidung unterstreicht die hohe politische Priorität des Tourismussektors in diesen Ländern. Deutschland dagegen hat die Verantwortung im Bundeswirtschaftsministerium lediglich auf der dritten Hierarchieebene angesiedelt. Die DZG sieht darin ein klares Zeichen für die unzureichende politische Anerkennung des Sektors.
Die Studie zeigt auch Unterschiede bei der Rolle der Auslandsmarketingorganisationen und der touristischen Förderung. Während Länder wie Österreich und die Schweiz ein nahtloses Netzwerk zwischen politischer Führung, nationalen Tourismusorganisationen und Förderpolitiken haben, ist die Förderpolitik in Deutschland oft zu spezifisch und isoliert. Die DZG plädiert dafür, von erfolgreichen europäischen Nachbarn zu lernen und die Gastwelt als eine zentrale Säule der deutschen Wirtschaft neu zu positionieren.
Die Studie wurde finanziell unterstützt von 1AVista Reisen, einem Flusskreuzfahrtspezialisten aus Köln. Sie steht kostenfrei als PDF zum Download zur Verfügung.
Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) wurde 2021 gegründet und vernetzt politische Akteure, Verbände und Unternehmen aus den Bereichen Tourismus, Hospitality und Foodservice. Der Thinktank kümmert sich um strategische Zukunftsthemen in diesen Branchen und entwickelt Maßnahmen zur Krisenbewältigung. Die Mitgliedsunternehmen beschäftigen zusammen über 650.000 Mitarbeiter in ganz Deutschland.
Quelle: https://bit.ly/dzg-studie-tourismuspolitik
– NAG