Medizinstudium in Baden-Württemberg: Starke Nachfrage nach Landarztquote
In Baden-Württemberg beginnen im Herbst fast alle zukünftigen Medizinstudierenden ihr Studium an einer der fünf Medizinfakultäten in Freiburg, Heidelberg, Mannheim, Tübingen und Ulm. Sie haben ihre Studienplätze im Rahmen des Auswahlverfahrens für die Landarztquote erhalten, das in diesem Jahr auf großes Interesse gestoßen ist.
Erfolgreiche Bewerber mit vielfältigem Hintergrund
Von insgesamt 390 Bewerbern wurden 75 Studierende ausgewählt, die sich bereits in einem zweistufigen Auswahlverfahren durchsetzen konnten. Unter ihnen befinden sich Personen im Alter von 19 bis 38 Jahren, wobei 43 Prozent bereits eine Ausbildung in einem gesundheitsnahen Beruf abgeschlossen haben. Besonders auffällig ist, dass die Mehrheit vorher in der Pflege oder als Notfallsanitäter gearbeitet hat.
Großer Anteil mit Studieneignungstest
In diesem Jahr haben fast 80 Prozent der zukünftigen Landärzte den Studieneignungstest TMS absolviert, im Vergleich zu 63 Prozent im Vorjahr. Von den 75 erfolgreichen Bewerbern stammen 69 aus Baden-Württemberg, während sechs aus anderen Bundesländern kommen.
Verpflichtung zu ländlicher Arbeit
Die erfolgreichen Bewerber verpflichten sich, nach Abschluss ihres Studiums und der Facharztweiterbildung zehn Jahre als Hausärzte in unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Gebieten zu arbeiten. Bei Nichterfüllung droht eine Vertragsstrafe von 250.000 Euro. Sozial- und Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) dankte den Bewerbern für ihre Bereitschaft, sich für die medizinische Versorgung im ländlichen Raum einzusetzen.
Die Initiative zur Landarztquote in Baden-Württemberg trägt dazu bei, die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen zu verbessern und die Attraktivität des Landarztberufs zu steigern. Ein wichtiger Schritt, um dem Mangel an Hausärzten in entlegenen Gebieten entgegenzuwirken. (fst)
– NAG