Grüne Energie für ganz Westsachsen – die Klärschlammanlage in Chemnitz
In Chemnitz wird bis zum Jahr 2029 eine innovative Anlage entstehen, die Klärschlamm verbrennen und grüne Energie produzieren wird. Dieses ehrgeizige Projekt wird von drei Abwasserentsorgern aus Westsachsen (Zwickau, Hainichen, Westerzgebirge) und eins energie gemeinsam realisiert. Der Standort für diese Anlage steht bereits fest: das alte Heizkraftwerk Nord in Furth.
Die Entscheidung für Chemnitz als Standort für die Klärschlammanlage fiel nach einer gründlichen Untersuchung verschiedener Optionen. Geschäftsführerin Heike Kröber, die auch die Leiterin der Wasserwerke Zwickau ist, betont die zentrale Lage und die Verfügbarkeit dieses Standorts aufgrund des Kohleausstiegs.
Bisher wurde Klärschlamm in sächsischen Kraftwerken verbrannt. Zukünftig sind die Entsorger gesetzlich verpflichtet, Phosphor als wertvollen Rohstoff aus dem Klärschlamm zu gewinnen. Dieser kann dann als wichtiger Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt werden, anstatt aus unsicheren Ländern importiert zu werden.
Steffen Ludwig, Bürgermeister von Reinsdorf und Aufsichtsratsvorsitzender der Projektgesellschaft, unterstützt dieses zukunftsweisende Projekt. Heike Kröber leitet nicht nur die Wasserwerke Zwickau, sondern auch die Projektgesellschaft für die geplante Verbrennungsanlage.
Kostenschätzungen und Infrastrukturunabhängigkeit
Die entstehenden Kosten für die Klärschlammanlage liegen voraussichtlich im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Die erzeugte Wärme bei der Verbrennung kann direkt in das Fernwärmenetz von Chemnitz eingespeist werden. Durch die Unternehmensführung in eigener Hand wird die Unabhängigkeit der Infrastruktur von privaten Interessen sichergestellt.
Die geplante Anlage wird eine Fläche von rund 10.000 Quadratmetern einnehmen – dies entspricht der Größe von 15 Tennisfeldern. Obwohl es bisher keine Anwohnerproteste gab, ist man sich bewusst, dass man sich noch in einer frühen Planungsphase befindet. Eine Infoveranstaltung für die Anwohner ist für den Spätsommer oder Frühherbst geplant, um alle Beteiligten ausreichend zu informieren.
– NAG