Berlin tanzt im Takt von Christian Thielemann
Ein sonniger Tag in Berlin lockte Tausende Klassikfans in die freie Natur, um das Open-Air-Event „Staatsoper für alle“ zu genießen. Im Mittelpunkt standen die Staatskapelle und Dirigent Christian Thielemann, der erstmals die Leitung des Orchesters bei diesem Publikumsevent übernahm.
Die Alpensinfonie von Richard Strauss und Richard Wagners Tannhäuser-Ouvertüre sorgten für Begeisterung unter den Zuhörern, die die Musik in vollen Zügen genossen. Für Thielemann war es ein besonderer Moment, da er bald die Position des Generalmusikdirektors übernehmen wird, nachdem Daniel Barenboim aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten musste. Thielemann soll diese Rolle offiziell zur Saison 2024/2025 antreten.
Der zweite Tag des Events stand im Kontrast zum ersten, an dem nur wenige Opernfans aufgrund des regnerischen Wetters den Weg zum Bebelplatz fanden. Dennoch war die Aufführung der Oper „Melancholie des Widerstands“ aus der Berliner Staatsoper Unter den Linden ein Erfolg. Sowohl im Opernhaus als auch draußen erhielten die Solisten um Countertenor Philippe Jaroussky und die Staatskapelle unter der Leitung der französischen Dirigentin Marie Jacquot viel Applaus.
Die filmische Oper „Melancholie des Widerstands“ von Marc-André Dalbavie wurde als Auftragsarbeit an der Staatsoper uraufgeführt. Der Text, basierend auf einem Roman von László Krasznahorkai, erzählt die Geschichte einer Gesellschaft auf dem Weg zu autoritären Strukturen. Regisseur David Marton kombinierte geschickt die Mittel von Film und Musiktheater für eine eindrucksvolle Inszenierung.
Die Veranstaltung „Staatsoper für alle“ zeigt nicht nur die Vielfalt und Qualität der Opernszene in Berlin, sondern auch die Bedeutung von Musik und Kunst im kulturellen Leben der Stadt. Berlin bleibt ein Zentrum für einzigartige künstlerische Erlebnisse, die Menschen aus allen Schichten und Generationen zusammenbringen.
– NAG