Ins Leben der Sielwallfähre in Bremen eintauchen
Ein normaler Tag auf der Sielwallfähre beginnt mit dem Brummen des Motors und Andree Brüning am Steuer. Mit 140 PS unter der Haube nimmt die Fähre bis zu 42 Passagiere mit auf eine Fahrt über die Weser. Obwohl Brüning die Anzahl der Fahrten zwischen den Ufern nicht zählen kann, ist eines sicher: keine Schicht wird langweilig, auch nicht an regnerischen Tagen. Dank seiner kommunikativen Art kennt er viele Fahrgäste persönlich und nimmt sich sogar Zeit, ihren Geschichten zuzuhören.
Unter den regelmäßigen Passagieren der Sielwallfähre befindet sich Martina Röhrich, die die Überfahrt als entspannte morgendliche Auszeit betrachtet. Ihr bevorzugter Moment ist der Sonnenaufgang über dem Weserdeich. Nach einem kurzen Gespräch mit Brüning geht sie weiter zur Arbeit. Der Kapitän schätzt den zwischenmenschlichen Kontakt zu den Fahrgästen und ist stets bereit, auch mal die eine oder andere Umarmung zu verteilen, bevor die Fähre wieder ablegt.
Bei einem weiteren Zwischenstopp steigen Fahrgäste mit ihren Fahrrädern an Bord, darunter ein Paar mit Hund, das ihren Sohn im Viertel besuchen möchte. Mit einer 10er-Karte in der Hand fragen sie scherzhaft, ob der Hund auch mitfahren darf. Brüning scherzt zurück und lässt den Hund als halbe Person gelten. Während die Fähre langsam zum Osterdeich zurückfährt, steigen neue Fahrgäste zu und genießen die entspannte Atmosphäre an Bord. Eine Passagierin beschreibt ihre Reise als Urlaub auf dem Wasser.
– NAG