Die Bedeutung von anonymen Geburten für schwangere Frauen in Not – Ein Rückblick nach zehn Jahren
Seit der Einführung des Konzepts der anonymen Geburten vor zehn Jahren unter dem Namen „Birth ohne Namen“ haben sich die Entwicklungen und die Nutzung dieser Option in Südwestdeutschland stark verändert. Während diese Alternative zunächst weniger Anklang fand, hat sie sich im Laufe der Zeit zu einer wichtigen Ressource für schwangere Frauen in Not entwickelt.
Das Konzept der anonymen Geburten entstand als Antwort auf die steigenden Fallzahlen von Babyaussetzungen und die Notwendigkeit, den betroffenen Frauen eine rechtliche Alternative zum Babykasten zu bieten. Bundesweit stehen mittlerweile 1600 Beratungsstellen für Schwangere in Not zur Verfügung, die umfassende Unterstützung und Beratung bieten.
Eine der wichtigsten Komponenten des anonymen Geburtenwesens ist das Recht des Kindes, nach 16 Jahren Informationen über seine biologische Mutter zu erhalten. Dieser Schritt wird von Experten als entscheidend für die Persönlichkeitsentwicklung der betroffenen Kinder angesehen.
Um den Bedürfnissen schwangerer Frauen gerecht zu werden, hat die Bundesregierung die Hotline „Schwanger in Not“ ins Leben gerufen, die eine rund um die Uhr Beratung in 19 Sprachen anbietet. In Baden-Württemberg gibt es 123 Kontaktstellen, die speziell auf die Unterstützung bei stillgeheimen Geburten ausgerichtet sind.
Die Entscheidung, ob eine schwangere Frau ihr Kind zur Adoption freigibt, ist eine schwerwiegende und persönliche Wahl. In den letzten zehn Jahren haben sich rund 28% der Frauen nach intensiver Beratung für eine stillgeheime Geburt entschieden, während etwa 40% beschlossen haben, ihr Kind selbst zu erziehen.
Obwohl die Anzahl der anonymen Geburten in Stuttgart und anderen Städten in Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Regionen niedrig ist, hat sich das Konzept als wichtiger Pfeiler in der Diskussion über Familienverhältnisse und gesellschaftliche Verantwortung erwiesen. Die Möglichkeit, eine stillgeheime Geburt zu wählen, hat viele Frauen in Not unterstützt, gesündere Entscheidungen für sich selbst und ihre Kinder zu treffen.
Lesen Sie auch:
– NAG