Die Vielfalt des Kreismuseums in Peine
Das Kreismuseum in Peine ist nicht nur ein Ort, um Kunst zu bewundern, sondern auch ein Raum, der die Neugierde auf die Geschichte weckt. Hier werden Objekte präsentiert, die entweder in Ausstellungen zu sehen sind oder darauf warten, in die Sammlung aufgenommen zu werden. Kurator Marcus Peter erklärt: „Es ist meine Aufgabe, Besuchern, Schulklassen oder Familien Gegenstände aus der Vergangenheit näherzubringen und sie in die Gegenwart zu transportieren. Es reicht nicht aus, die Objekte einfach in ein Regal zu stellen.“
Einblick in die Geschichte und Gegenwart
Neben dem historischen Kontext stellt sich die Frage, was daraus für die Gegenwart abgeleitet werden kann. Ein Beispiel dafür ist ein selbstgenähter Armeerucksack aus grobem Armeestoff, der während der Flucht 1945 genutzt wurde. Doch es bleiben viele Fragen offen: Welche Umstände führten zur Flucht? Wem gehörte der Rucksack? Was war sein Inhalt? Kurator Peter betont, dass das Museum nur wenige Objekte zum Thema Flucht und Vertreibung besitzt und appelliert daher an die Peiner, historische Gegenstände zu spenden und ihre Geschichten damit zu teilen.
Ein weiteres interessantes Objekt ist der Reservistenkrug aus dem Jahr 1913. Die Bilder auf dem Krug verherrlichen das Soldatenleben und symbolisieren die Werte jener Zeit. Durch Diskussionen mit Schulklassen wird auch die heutige Sicht auf das Militär und die Bundeswehr reflektiert. Das Museum trägt somit zur politischen Bildung bei und regt zum Nachdenken über gesellschaftliche Werte an.
Verbindung von Vergangenheit und Zukunft
Im Kreismuseum werden Überbleibsel der Ausstellung „800 Jahre Peine – eine Stadt erzählt“ präsentiert, darunter auch Gläser mit eingemachtem Obst und Gemüse, die von der Mutter von Kurator Marcus Peter stammen. Dies verdeutlicht die Verbindung zur Vergangenheit und zeigt, wie Themen wie Nachhaltigkeit und Regionalität auch heute wieder an Bedeutung gewinnen.
Das Museum bietet eine Vielzahl von Objekten und Geschichten, die eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schlagen. Es lädt Besucher dazu ein, über ihre Herkunft, ihre Rolle in der Gesellschaft und ihre Verantwortung für die Zukunft nachzudenken. Ein besonderes Highlight ist der Nachbau der Dahlbuschbombe, die verwendet wurde, um Bergleute aus einem verschütteten Schacht in Lengede zu befreien. Dieses Objekt symbolisiert den industriellen Aufstieg des Landkreises und zeigt, dass das Kreismuseum Peine mehr ist als nur ein kulturelles Gedächtnis, sondern ein lebendiger Ort, der die Gesellschaft in der Gegenwart prägt.
Das Kreismuseum in Peine bietet somit eine facettenreiche Sammlung, die nicht nur die Vergangenheit widerspiegelt, sondern auch zum Nachdenken über die aktuelle Gesellschaft einlädt. Es ist ein Ort der Begegnung, Bildung und Erinnerung, der die Vielfalt und Geschichte der Region für Besucher erlebbar macht.
– NAG