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„Biden und Altersdiskriminierung: Ein Fall für die Demokratie?“

Altersdiskriminierung in der Politik: Biden for President!

Die Debatte um Joe Bidens Eignung als US-Präsident hat erneut an Fahrt gewonnen, nachdem seine möglichen Kandidatur für eine Wiederwahl auf dem Plan steht. Diese Diskussion wirft ein Schlaglicht auf ein weit verbreitetes Problem: Altersdiskriminierung in der Politik. Doch was passiert hier wirklich und wer sind die Akteure? Eine Analyse dieser Entwicklung offenbart die tieferen Zusammenhänge.

Die Rolle der Alten in der Politik

„Die Alten in der Politik sind mit ihrer Lebenserfahrung, ihrem Wissen und ihrem Verantwortungsbewusstsein unverzichtbar“, argumentiert Udo Knapp. In einer Zeit, in der die Menschen immer älter werden, stellt sich die Frage, warum sollten sie aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen werden, nur weil sie ein gewisses Alter erreicht haben? Diese Betrachtung wird umso relevanter, wenn man bedenkt, dass die ältere Generation eine bedeutende Wählerschaft darstellt und oft noch über immense geistige Kräfte verfügt.

Bidens Politische Erfolge

Joe Biden hat während seiner Präsidentschaft eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen. Er führte die USA auf den Weg zu einer nichtfossilen Industrie durch den Green Deal und bewahrte die Ukraine durch konsequente Unterstützung vor der russischen Übernahme. Seine Politik half, die Arbeitslosigkeit deutlich zu senken und er setzte sich unermüdlich für die Verteidigung des Westens ein, indem er amerikanische Langstreckenraketen in der Bundesrepublik stationierte.

Die Kritik an Biden

Trotz dieser Errungenschaften steht Biden, 81, im Kreuzfeuer heftiger Kritik. Argumentiert wird, er sei zu alt, unkonzentriert und leide unter Erinnerungslücken. Diese Stimmen fordern von ihm, auf seine Kandidatur zu verzichten zugunsten eines jüngeren Kandidaten der Demokratischen Partei. Dies wird teils als eine frauenfeindliche Manipulation seiner Frau Jill Biden, 73, dargestellt, die ihn angeblich aus dem Hintergrund steuert.

Generationskonflikt in der Politik

Was wir hier erleben könnten, ist mehr als ein einfacher Generationenwechsel, es könnte der Anfang eines großen Generationskrieges sein, in dem die jüngeren gegen das „Methusalem-Komplott“ der Alten aufbegehren. Udo Knapp weist darauf hin, dass diese Bewegungen oft einer Form der Altersdiskriminierung gleichen, bei der älteren Politikern ihre Kompetenz abgesprochen wird, nur aufgrund ihres Alters.

Der psychische Zustand von Biden

Offiziell wurde bei Biden weder Demenz noch Parkinson diagnostiziert. Die Annahme, dass er nicht mehr in der Lage wäre, die USA zu führen, basiert also hauptsächlich auf subjektiven Wahrnehmungen und nicht auf medizinischen Fakten. Physische Ausfälle sind in seinem Alter nicht ungewöhnlich, sagen jedoch wenig über seine geistigen Fähigkeiten aus. Hegel formulierte es vor Jahrhunderten treffend: „Das natürliche Alter ist Schwäche; das Alter des Geistes dagegen ist seine vollkommene Reife“.

Biden und die amerikanische Verfassung

Ein wirklich demokratischer Umgang mit dieser Frage wäre, wenn alternative Kandidaten im Rahmen des demokratischen Parteitags der Demokraten mit besseren Programmen gegen Biden antreten würden. Dies würde der politischen Kultur der amerikanischen Verfassung entsprechen. Es wäre eine Auszeichnung für Biden, in einem solchen fairen Wettbewerb zu verlieren, anstatt aufgrund seiner Altersdiskriminierung aus der Kandidatur gedrängt zu werden.

■ UDO KNAPP ist Politologe und kommentiert an dieser Stelle regelmäßig das politische Geschehen für das Magazin taz FUTURZWEI.

NAG

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