Eine positive Entwicklung: Schultoiletten in Sachsen im Vergleich zu NRW
Es ist allgemein bekannt, dass viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland unter dem schlechten Zustand der Schultoiletten leiden. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerks hebt diesen Missstand hervor, zeigt jedoch auch auf, dass es regionale Unterschiede gibt.
Die Ergebnisse der Umfrage unter 3.218 Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis 17 Jahren verdeutlichen, dass nur 44 Prozent der Befragten den Zustand der Sanitäranlagen an ihren Schulen als gut einschätzen. Besonders in Nordrhein-Westfalen und Hamburg klagen Schülerinnen und Schüler über mangelnde Hygiene in den Schultoiletten, wobei hier 67 Prozent bzw. 65 Prozent von schlechten Zuständen berichten. Hingegen scheint die Situation in Sachsen deutlich besser zu sein, da nur 32 Prozent der befragten Schüler*innen Probleme mit den Schultoiletten angeben.
Laut dem Deutschen Kinderhilfswerk weisen insbesondere Kommunen und Großstädte erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Qualität der Schultoiletten auf. Während in kleinen Kommunen 46 Prozent der Kinder und Jugendlichen den Zustand als schlecht empfinden, sind es in Großstädten 62 Prozent.
Investitionsbedarf in Schulinfrastruktur
Der Geschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks, Holger Hofmann, betont die Notwendigkeit von Investitionen in die Schulinfrastruktur. Der aktuelle Investitionsstau in deutschen Schulen wird auf etwa 55 Milliarden Euro geschätzt. Neben den Schulgebäuden sind auch die Schulhof- und Pausenbereiche von großer Bedeutung. Insbesondere die Schultoiletten schneiden regelmäßig schlecht ab, was auf einen erheblichen Handlungsbedarf hinweist.
Hofmann fordert die Bundesländer auf, den baulichen Zustand der Schulen zu verbessern und den Fokus auch auf die Gestaltung der Schulhof- und Pausenbereiche zu legen. Die Schülerschaft sollte aktiv in diesen Prozess eingebunden werden, um die Kinderrechte zu stärken und die Schulgemeinschaft zu fördern.
Beispielhafte Konzepte zur Verbesserung
Positive Beispiele zeigen, dass eine nachhaltige Verbesserung des Zustands von Schultoiletten möglich ist. Die Deutsche Toilettenorganisation hat im Rahmen ihres Wettbewerbs „Toiletten machen Schule“ Schulen ausgezeichnet, die innovative Maßnahmen zur Sauberkeit der Schultoiletten eingeführt haben. Beispielsweise wurde an der Hellweg Realschule in Unna-Massen ein System eingeführt, bei dem Schülerinnen und Schüler die Toiletten selbst gestalten und sich in eine Liste eintragen müssen, bevor sie die Toilette benutzen.
Durch die aktive Beteiligung von Schüler*innen, Eltern, Fördervereinen und lokalen Sponsoren konnte die Hellweg Realschule nachhaltige Verbesserungen erzielen und Probleme mit den Schultoiletten effektiv beheben. Dieses Beispiel zeigt, dass mit Kreativität und Engagement positive Veränderungen im Schulalltag möglich sind.
– NAG