Der Einsatz von Tieren in der Seelsorge gewinnt immer mehr an Bedeutung und zeigt erstaunliche Ergebnisse: In der Kirchengemeinde von Dörrenbach setzt Pfarrerin Wiltrud Bauer auf die Unterstützung von Alpakas und Lamas, um den Menschen in schwierigen Situationen zu helfen. Diese tiergestützte Seelsorge hat bereits viele positive Veränderungen bewirkt und zeigt, dass Tiere als Therapeuten und Begleiter eine wichtige Rolle spielen können.
Die Kraft der tiergestützten Seelsorge
Die Seelsorge mit Alpakas und Lamas ermöglicht es den Menschen, sich zu öffnen und tiefe Emotionen zu erleben. Wiltrud Bauer erklärt, dass die Tiere nicht nur als Türöffner, sondern vor allem als Herzensöffner fungieren. Durch den Besuch der Alpakas und Lamas im Hospiz, in Altenheimen oder bei behinderten Kindern entstehen berührende Momente, in denen die Menschen ihre Sorgen vergessen und Freude empfinden. Die Präsenz der Tiere kann dazu führen, dass Ängste überwunden und Frieden gefunden wird.
Einzigartige Begegnungen in schwierigen Zeiten
Die Begegnungen mit den Alpakas und Lamas haben bereits zu bewegenden Momenten geführt, bei denen Menschen, die zuvor sehr unruhig oder ängstlich waren, plötzlich Ruhe gefunden haben. Wiltrud Bauer berichtet von einem Fall, in dem eine Frau nach dem Besuch der Tiere im Hospiz voller Gelassenheit eingeschlafen und verstorben ist. Diese Erfahrungen zeigen, dass die tiergestützte Seelsorge eine einzigartige Möglichkeit bietet, Menschen in schwierigen Zeiten zu begleiten und Trost zu spenden.
Ein neuer Ansatz in der Seelsorgearbeit
Die Arbeit mit Alpakas und Lamas hat sich mittlerweile auch in anderen Kirchengemeinden etabliert. Pfarrer und Pfarrerinnen, die tiergestützte Seelsorge betreiben, tauschen sich untereinander aus und erkennen den Wert dieser unkonventionellen Methode. Wiltrud Bauer betont, dass die Anerkennung und Integration dieser Arbeit in den seelsorgerischen Alltag ein wichtiger Schritt wäre, um noch mehr Menschen zu erreichen und zu unterstützen.
Insbesondere in Seelsorge-Gesprächen nach schweren Verlusten oder in Lebenskrisen haben sich die Besuche der Alpakas und Lamas als hilfreich erwiesen. Die Tiere haben eine besondere Sensibilität und können den Menschen auf eine andere Art und Weise erreichen als Worte es vermögen. Daher werden auch Spaziergänge mit den Tieren angeboten, um die Kommunikation zu erleichtern und Vertrauen aufzubauen.
Tierische Predigten und Gottesdienste
Die Sommerkirche der «Hoffnungskirchengemeinde» setzt ebenfalls auf das Thema Tiere in ihren Gottesdiensten. Unter dem Motto «Kamel, Esel & Co» gestalten die Pfarrerinnen und Pfarrer Predigten, die sich mit verschiedenen Tierarten beschäftigen. Dabei sollen die Besucher eine neue Perspektive auf die Schöpfung und die Bedeutung von Tieren erhalten. Wiltrud Bauer ermutigt sogar dazu, Hunde mit in die Kirche zu bringen und plant, einige ihrer Alpakas mitzunehmen. Diese vielfältigen und tierischen Gottesdienste sind eine erfrischende und originelle Art, Spiritualität zu erleben.
– NAG