München

Münchens Hauptbahnhof: Fortschritte beim Bau der 2. Stammstrecke

München steht vor einer signifikanten Veränderung: Der Bau eines neuen Interimsbahnhofs am Hauptbahnhof ist in vollem Gange, während die Stadt gleichzeitig den Umbau der 2. Stammstrecke realisiert. Diese Maßnahmen sind nicht nur technische Herausforderungen, sondern auch Impulsgeber für die zukünftige Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs in der Region.

Ein bedeutendes Infrastrukturprojekt für München

Seit über sieben Jahren wird intensiv an der 2. Stammstrecke gearbeitet, einem der ambitioniertesten Projekte in der Geschichte Münchens. Das Bahnhofsgebäude wird zudem von Grund auf neu errichtet, was mehr als eine Milliarde Euro kostet. In diesem Kontext wird der Interimsbahnhof „Hybrid“ zwischen der U-Bahn-Baustelle und dem Hotel „Sofitel“ entstehen. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant.

Neue Zugänge und Herausforderungen

Um die Bauarbeiten voranzutreiben, hat die Deutsche Bahn den neuen Südeingang am Hauptbahnhof eröffnet. Der alte Zugang ist geschlossen worden, da die Flächen für das Vorhaltebauwerk der neuen U-Bahn-Linie U9 benötigt werden. Dies ist eine weitere Demonstration der komplexen Verknüpfung zwischen verschiedenen Verkehrsprojekten und der Notwendigkeit, maximale Effizienz in der Raumnutzung zu erreichen.

Vertiefte Einblicke in die Baustelle

Ein Besuch auf der Baustelle zeigt die enormen Dimensionen der Arbeiten. Die Baugrube an der Stelle ist bereits 22 Meter tief und soll insgesamt sechs Ebenen erreichen. Diese Höhe sorgt für eine Lichtdurchflutung, ähnlich wie im Berliner Hauptbahnhof – ein innovatives Konzept für unterirdische Bahnhöfe.

Praktische Lösungen für bestehende Strukturen

Ein bemerkenswerter Aspekt des Projekts ist der Umgang mit einem Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Die massiven Wände des unterirdischen Bauwerks werden nur dort abgetragen, wo sie die neue U-Bahn-Linie behindern. Ein Teil des Bunkers könnte sogar als Regenrückhaltebecken umgebaut werden, um die großen Dachflächen des Hauptbahnhofs atmosphärisch effizient zu entlasten.

Zukunftsperspektiven und Rückbau

Der Interimsbahnhof wird voraussichtlich für etwa zehn Jahre in Betrieb sein und dann wieder abgebaut. Die Kosten dafür betragen rund 20,7 Millionen Euro. Durch den modulartigen Bau aus Fertigteilen könnten diese möglicherweise wiederverwendet werden, was nachhaltige Aspekte in die Planung integriert.

Das gesamte Projekt am Hauptbahnhof ist nicht nur eine Antwort auf aktuelle Herausforderungen, sondern auch ein Signal für den Fortschritt und die Innovationskraft Münchens im Bereich urbaner Infrastruktur. Es zeigt, wie alte und neue Strukturen miteinander verbunden werden können, um den Bedürfnissen einer wachsenden Stadt gerecht zu werden.

NAG

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