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80 Jahre Widerstand: Steinmeier und Scholz mahnen für Demokratie

In Gedenken an das Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 haben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz (SPD) die Bedeutung des Widerstands gegen den Nationalsozialismus hervorgehoben. Während einer Feierstunde in Berlin appellierten sie an alle Bürgerinnen und Bürger, sich für die Demokratie zu engagieren und gegen Menschenfeindlichkeit und Extremismus anzutreten.

Widerstand gegen Diktatur als wichtiges Erbe

Steinmeier erinnerte daran, dass der Widerstand notwendig war, da die Weimarer Demokratie nicht die Unterstützung erhielt, die sie benötigte. Er stellte fest, dass das beste Gedenken an diejenigen, die sich gegen das NS-Regime auflehnten, darin besteht, die heutige Demokratie zu schützen.

Der Bundespräsident sprach über den Kampf gegen Narrative, die von den Nationalsozialisten ausgegangen sind. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung 20. Juli 1944, Robert von Steinau-Steinrück, wies auf die anhaltenden Herausforderungen hin, die damit verbunden sind, das Erbe der Widerstandskämpfer zu bewahren und gegen deren «Missbrauch» durch Extremisten vorzugehen.

Erinnerung an eine gescheiterte Tat und ihre Folgen

Das Attentat selbst, eine verzweifelte Tat von Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seinen Mitstreitern, scheiterte. Sie hatten versucht, Hitler mit einer Bombe zu töten, um den Zweiten Weltkrieg zu beenden und die nationalsozialistische Herrschaft zu stürzen. Stattdessen wurden sie und viele andere, die sich an dem Umsturzversuch beteiligten, verfolgt und oft hingerichtet.

Bedeutung für die heutige Gesellschaft

Scholz betonte die Notwendigkeit des Engagements in der heutigen Zeit und erklärte, dass es nicht mehr um Lebensgefahr gehe, sondern um den täglichen Einsatz für die Demokratie. „Unsere Demokratie ist auf unseren unermüdlichen Einsatz angewiesen“, sagte der Kanzler und appellierte daran, dass es auf jede und jeden Einzelnen ankomme.

Er verwies darauf, dass die Prinzipien, die die Widerstandskämpfer im 20. Juli vertreten haben, heute relevant bleiben, und dass sich die Gesellschaft beständig gegen Extremismus und Gewalt behaupten muss. Dies sei nicht nur eine Pflicht gegenüber der Vergangenheit, sondern auch ein Bekenntnis zur Zukunft.

Aktuelle Herausforderungen und das Vermächtnis

In Bezug auf die aktuellen politischen Strömungen in Deutschland und die Gefahren von Extremismus verwies Steinmeier darauf, dass Hass und Hetze im Widerspruch zu den Werten der Demokratie stehen. Er ermutigte die Bürger dazu, sich aktiv für ein respektvolles und friedliches Miteinander einzusetzen und so das Vermächtnis der Widerstandskämpfer lebendig zu halten.

Zusammengefasst stehen die Gedenkveranstaltungen nicht nur für eine Rückschau auf die Geschichte, sondern auch als Dringlichkeitsaufruf, sich den Herausforderungen der Gegenwart zu stellen und die demokratischen Werte zu verteidigen, die die Grundlage einer stabilen Gesellschaft bilden.

NAG

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