Baden-BadenBaden-Württemberg

Ewigkeitschemikalie TFA: Alarmierende Wasserbelastung in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg wurde eine alarmierende Belastung des Trinkwassers mit der Ewigkeitschemikalie Trifluoressigsäure (TFA) festgestellt, die durch eine Studie von Umweltschutzorganisationen wie "Global 2000" und dem "Pestizid Actions-Netzwerk (PAN)" aufgezeigt wurde, und während die gemessene Konzentration von 1100 Nanogramm pro Liter unter dem gesundheitlich begründeten Leitwert liegt, werfen die langfristigen Umweltfolgen und die schlechte Datenlage über die Toxizität von TFA ernsthafte Bedenken auf.

Eine aktuelle Studie von Umweltschutzorganisationen wie „Global 2000“ und dem „Pestizid Actions-Netzwerk (PAN)“ hat alarmierende Ergebnisse bezüglich der Trinkwasserqualität in Baden-Württemberg hervorgebracht. Der Fokus der Studie liegt auf einer chemischen Verbindung, die als Ewigkeitschemikalie bekannt ist: Triflouressigsäure (TFA). Diese Chemikalie wurde in einer Wasserprobe aus Baden-Württemberg in einer Konzentration von 1100 Nanogramm pro Liter nachgewiesen, was sie zur am stärksten belasteten Region in Deutschland macht.

TFA und die Gefahr der PFAS

TFA gehört zur Gruppe der per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS), die aufgrund ihrer wasser- und fettabweisenden Eigenschaften in vielen Alltagsgegenständen wie Teflonpfannen und Outdoorbekleidung vorkommen. Diese Substanzen sind problematisch, da sie in die Umwelt gelangen und sich dort anreichern. Aktuelle Bestrebungen in Deutschland zielen darauf ab, die Verwendung solcher Stoffe EU-weit zu verbieten.

Konzentrationen im Vergleich

Zum Vergleich: In Berlin lag der TFA-Gehalt bei nur 520 Nanogramm, während in anderen deutschen Städten wie Sachsen und Hamburg die Werte unterhalb der Nachweisgrenze blieben. Internationale Vergleiche zeigen, dass einige Städte in Österreich mit Werten von bis zu 4100 Nanogramm sogar noch stärker belastet sind. Paris hat mit 2100 Nanogramm ebenfalls höhere Werte als Baden-Württemberg.

Gesundheitliche Risiken und zukünftige Herausforderungen

Obwohl die gegenwärtige TFA-Konzentration nicht gesetzlich geregelt ist, warnen Experten vor den langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen. Thomas Rapp vom Umweltbundesamt erklärte, dass TFA als gesundheitlicher Risikofaktor gilt, dessen Eintrag in die Umwelt unbedingt verringert werden müsse. Die Ursprünge der Chemikalie sind vielfältig, sie findet sich beispielsweise in Medikamenten, Pestiziden oder Kühlmitteln und kann über den Wasserkreislauf in den menschlichen Körper gelangen.

Forschungslage und Forderungen

Die toxikologischen Auswirkungen von TFA sind noch nicht ausreichend untersucht. Erste Studien an Ratten haben zwar gesundheitsschädliche Reaktionen in höheren Konzentrationen gezeigt, dennoch ist das Wissen über die langfristigen Konsequenzen spärlich. Umweltschützer fordern daher ein umfassendes Verbot der gesamten PFAS-Klasse, um zukünftige Gefahren für Mensch und Umwelt zu minimieren.

Nachhaltige Lösungen gefragt

Langfristige Lösungen zur Reduktion von PFAS im Trinkwasser sind dringend erforderlich. Experten warnen davor, dass Investitionen in die Umrüstung der Trinkwasseraufbereitungsanlagen notwendig sind, um eine Filterung von TFA zu ermöglichen. Es besteht die Gefahr, dass das Endprodukt dann als „rein künstliches Wasser“ wahrgenommen wird.

Afrikabelastung im Trinkwasser, wie sie nun in Baden-Württemberg festgestellt wurde, ist ein Weckruf für die Gesellschaft. Ein starkes Bewusstsein über die Gefahren von Chemikalien und deren Auswirkungen auf die Umwelt ist unerlässlich, um zukünftige Generationen zu schützen.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"